Kaum ein anderes Thema sorgt seit dem Wochenende für so viel Gesprächsstoff wie die Forderung nach einer Rente mit 70. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat mit ihrer Aussage breite Empörung ausgelöst. Ihrer Ansicht nach sollten Beschäftigte künftig bis zum 70. Lebensjahr arbeiten, um die angespannten Rentenkassen zu entlasten. „Der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung machen es unumgänglich: Die Lebensarbeitszeit muss verlängert werden“, sagte Reiche der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten und kommt sogar aus den eigenen Reihen. Christian Bäumler, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), bezeichnete Reiche als „Fremdkörper in der Bundesregierung“. Ihre Forderung sei nicht im Koalitionsvertrag verankert. „Wer als Wirtschaftsministerin nicht erkennt, dass Deutschland eine hohe Teilzeitquote und damit eine niedrige durchschnittliche Jahresarbeitszeit hat, ist fehl am Platz“, betonte Bäumler.
Bundespolitik
„Fremdkörper in der Bundesregierung“: Harte Kritik aus den eigenen Reihen an Katherina Reiche
Die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche sieht sich derzeit heftiger Kritik ausgesetzt. Ihre Aussagen stoßen sogar in den eigenen Reihen auf Unverständnis.

Katherina Reiche sieht sich mit schwerer Kritk aus dem eigenen Reihen konfrontiert.Sebastian Gollnow/dpa

