Berlin

Prozess: Ex-Intendantin Schlesinger fordert Ruhegeld, Sender will Millionenklage

Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung führten zur Kündigung von Führungskräften des Senders. Viele Klagen beschäftigen seitdem die Justiz- wie im Fall Schlesinger.

Patricia Schlesinger, Ex-Intendantin des Radio Berlin Brandenburg (RBB)
Patricia Schlesinger, Ex-Intendantin des Radio Berlin Brandenburg (RBB)Michael Bahlo/dpa

Etwa zweieinhalb Jahre nach Bekanntwerden des RBB-Skandals treffen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und der ARD-Sender vor Gericht aufeinander. Beide Parteien streiten um finanzielle Forderungen und haben Klagen gegeneinander eingereicht. Ob das Landgericht Berlin bereits am Mittwoch ein Urteil fällen wird, war zunächst unklar.

Die 63-jährige ehemalige Senderchefin fordert nach Angaben des Gerichts rund 18.300 Euro Ruhegeld. Dieses Ruhegeld wird unter bestimmten Voraussetzungen nach dem Ende eines Arbeitsverhältnisses weitergezahlt. Der RBB reagierte mit einer Widerklage und verlangt nach aktuellen Angaben rund 1,78 Millionen Euro von Schlesinger.

Vorwürfe gegen Schlesinger: Vetternwirtschaft und Verschwendung

Im Sommer 2022 geriet der RBB aufgrund von Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Verschwendung an der Führungsspitze in eine schwere Krise. Schlesinger legte daraufhin ihr Amt als ARD-Vorsitzende nieder und wurde als Intendantin des Senders fristlos entlassen. Die Vorwürfe weist sie weiterhin zurück.

Unabhängig von diesem Zivilprozess ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin seit längerem im Zusammenhang mit dem RBB-Skandal, unter anderem auch gegen Schlesinger. Laut einem Sprecher der Behörde dauern die Ermittlungen weiterhin an.