Extremismus

Umsturz und Lauterbach-Entführung: Razzia bei Unterstützer von Kaiserreichsgruppe

Die sogenannte Kaiserreichsgruppe hatte weitreichende Umsturz- und Anschlagspläne für Deutschland entwickelt. Bei einem weiteren mutmaßlichen Mitglied hat es eine Durchsuchung gegeben.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde das Haus eines mutmaßlichen Unterstützers der Kaiserreichsgruppe durchsucht.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde das Haus eines mutmaßlichen Unterstützers der Kaiserreichsgruppe durchsucht.Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

In Mecklenburg-Vorpommern haben Ermittler das Haus eines mutmaßlichen Unterstützers der mit Umsturzplänen befassten Kaiserreichsgruppe durchsucht. Die Razzia bei dem 54-jährigen Deutschen aus dem Reichsbürgermilieu fand im Bereich Groß-Wokern im Landkreis Rostock statt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg mit.

Der 54-Jährige soll demnach an Treffen teilgenommen und die Bereitschaft zur Beteiligung an einem Umsturz erklärt haben sollen. Daher werde ihm Unterstützung einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens vorgeworfen. Festgenommen wurde er während der Durchsuchung jedoch nicht. Die Ermittler gaben keine Einzelheiten bekannt.

Gruppe hatte Pläne für Umsturz und Entführung von Ex-Gesundheitsminister Lauterbach

Die im Frühjahr 2022 zerschlagene sogenannte Kaiserreichsgruppe hatte nach Behördenangaben einen gewaltsamen Umsturz geplant. Ausgelöst werden sollte er durch die Entführung des damaligen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) und Anschläge auf die Stromversorgung. Ziel der Gruppe war demnach die Errichtung einer autoritären Regierungsform nach dem Vorbild des 1918 untergegangenen deutschen Kaiserreichs. Daher kommt auch die Bezeichnung.

Bundesweit hat es seitdem mehrere Prozesse gegen Mitglieder und Unterstützer gegeben. Die Rädelsführer der auch unter der Selbstbezeichnung Vereinte Patrioten bekannten Gruppierung wurden im März in Koblenz zu Haftstrafen von bis zu acht Jahren verurteilt. Weitere Prozesse liefen etwa in München und Hamburg.