Reichsbürger

„Königreich Deutschland“ verboten: Wie Peter der Erste sein Imperium aufbaute

Der neue Innenminister Alexander Dobrindt hat am Dienstag einen Reichsbürger-Verein verboten. Seit Jahren hat sich das Netzwerk um „seine Majestät“ Peter Fitzek aufgebaut.

Das Gelände der einstigen Jugendhochschule am Bogensee bei Wandlitz steht seit der Wende leer. Zwischenzeitlich sollte es Teil des „Königreichs Deutschland“ werden.
Das Gelände der einstigen Jugendhochschule am Bogensee bei Wandlitz steht seit der Wende leer. Zwischenzeitlich sollte es Teil des „Königreichs Deutschland“ werden.IMAGO/CHRISTIAN THIEL

Die ehemalige FDJ-Jugendhochschule am Bogensee sollte ein „Musterdorf“ werden. Das 170.000 Quadratmeter große Häuserensemble bei Wandlitz verfällt seit der Wende. Es gehört dem Land Berlin, das dafür jährlich rund 250.000 Euro Betriebskosten aufbringt. Berlin würde es sogar für einen Euro abgeben, doch niemand will es haben, weil die Gebäude unter Denkmalschutz stehen.

Zwischenzeitlich gab es einen kurzen Moment der Hoffnung für diesen verwunschenen Ort nördlich der Hauptstadt: Ein Berliner Verein wollte die Immobilie, die ganz früher der Landsitz von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels war, wiederbeleben. Er wollte die Häuser denkmalgerecht sanieren. Ein Gesundheitshaus war geplant, Künstlerateliers, Kreativ- und Schauwerkstätten für Kunsthandwerk. T-Online und die Berliner Zeitung machten dann publik, dass der Verein unterwandert war: von Angehörigen des „Königreichs Deutschland“, kurz: KDR. Seine Strategie war es, Immobilien in der gesamten Bundesrepublik zu erwerben und dort einen eigenen Staat zu errichten – einen Gegenstaat.

Berliner Zeitung

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