Sicherheit

Rave the Planet: Dutzende Verletzte, zwei Personen in Lebensgefahr

Rund hunderttausend Berliner feierten am Samstag bei Rave the Planet. Ganz ohne Straftaten lief das Techno-Spektakel aber nicht ab.

Ausgelassene Stimmung trotz Regen bei Rave the Planet.
Ausgelassene Stimmung trotz Regen bei Rave the Planet.Markus Wächter / Berliner Zeitung

Am Tag nach der Party-Demonstration und Love-Parade-Nachfolge Rave the Planet zieht die Berliner Polizei eine positive Bilanz der Veranstaltung. Dennoch sei es zu Dutzenden Straftaten – und sogar verletzten Beamten gekommen.

Wie die Pressestelle der Polizei am Sonntagvormittag mitteilte, nahmen im Laufe des Samstages rund 100.000 Raver an der als Demonstration angemeldeten Party teil. Das sind deutlich weniger als in den letzten Jahren. Ein Grund dafür könnte der strömende Dauerregen gewesen sein.

Das Fazit der Berliner Polizei: „Die Versammlung verlief störungsarm, die Stimmung war friedlich und ausgelassen.“ Die Polizei war mit drei mobilen Wachen vor Ort und hatte zudem zwei Präventionsstände aufgebaut, an denen über Alkohol- und Drogenkosum sowie sexuelle Gewalt und Taschendiebstahl aufgeklärt wurde.

Insgesamt zählte die Polizei 44 Straftaten bei Rave the Planet. Darunter waren 18 Körperverletzungen, sieben davon gefährliche. Zudem gab es mehrere Taschendiebstähle, drei Sexualdelikte und viermal Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. In zwei Fällen sei es zu tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte gekommen, so der Sprecher. Bei Festnahmen sei es zu Widerstandshandlungen gekommen, es gab sechs leicht verletzte Beamte. Drei davon mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

Zudem gab es mehrere fliegende Händler, die ohne Anmeldung Getränke an die Feiernden verkauften, die Polizei stellte am Samstag zwölf solcher Ordnungswidrigkeiten fest.

Die Polizei sicherte das Event mit 1000 Einsatzkräften, darunter auch Unterstützungskräfte aus NRW. Zudem waren laut Veranstalter 600 Sicherheitskräfte und 300 Sanitätshelfer im Einsatz.

Trotz des kühlen Wetters mussten Feuerwehr und Sanitätsdienst mehrere Hundert Menschen behandeln. Helfer der Feuerwehr führten mehr als 50 Transporte in Krankenhäuser durch, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. „Viele Hundert Patienten“ habe zudem der Sanitätsdienst des Veranstalters behandelt, mit dem die Feuerwehr eng zusammengearbeitet habe.

Meist ging es laut Feuerwehrsprecher um „um klassische Veranstaltungssymptome“, also alkohol- oder drogenbedingte Probleme. Es habe auch einige Körperverletzungen gegeben. In mehreren Fällen sei es um schwere Verletzungen gegangen, in zwei Fällen seien lebensbedrohlich verletzte Personen behandelt worden.

(mit dpa)