Die Huthi-Miliz hat am Freitagnachmittag eine ballistische Rakete abgefeuert, die in weiten Teilen Israels Luftalarm auslöste. Es war der dritte Angriff auf das Land seit den Luftangriffen der israelischen Luftwaffe gegen die vom Iran unterstützte Gruppe Anfang dieser Woche.
Israelischen Berichten zufolge wurde etwa drei Minuten vor den Sirenen eine Frühwarnung für ein weites Gebiet in Zentralisrael - einschließlich Jerusalem und Tel Aviv - herausgegeben. Dadurch wurde Zivilbevölkerung per Push-Benachrichtigung auf ihren Smartphones vor dem Langstreckenraketenangriff gewarnt.
US-amerikanisches THAAD-System verfehlt Huthi-Rakete
Die israelische Armee berichtete, dass die Rakete erfolgreich von der Luftabwehr abgefangen wurde. Nach Informationen der Times of Israel habe auch das in Israel stationierte US-amerikanische THAAD-System die Rakete ebenfalls angegriffen, habe diese aber bereits zum zweiten Mal in dieser Woche verfehlt.
Die Huthi-Miliz gab an, sie habe den Flughafen in Tel Aviv mit einer Hyperschall-Rakete angegriffen und eine Drohne auf ein „bedeutendes Ziel“ in Jaffa gelenkt. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Verteidigungsminister Israel Katz drohte mit einer Reaktion Israels. „Die Huthis feuern weiterhin iranische Raketen auf Israel ab. Wie versprochen werden wir im Jemen und überall sonst, wo es nötig ist, entschieden reagieren“, teilte er in einer Erklärung mit.
🚨Sirens sounding across central and southern Israel following Houthi’s projectile fire from Yemen pic.twitter.com/TsnaHtIAap
— Israel Defense Forces (@IDF) May 9, 2025
Trotz Waffenruhe mit den USA: Huthi greifen Israel weiter an
Israel liegt über 3200 Kilometer vom Jemen entfernt und verfügt daher nur über begrenzte Möglichkeiten, Angriffe durchzuführen und militärischen Druck auf die Huthi auszuüben. Jerusalem ist während des gesamten Krieges stark auf US-Unterstützung angewiesen.
US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich überraschend verkündet, die Angriffe auf Huthi-Ziele einzustellen. Der Oman hatte nach eigenen Angaben eine Waffenruhe vermittelt. Auch die Huthi erklärten sich grundsätzlich zu einer Waffenruhe mit den USA bereit – unter der Bedingung, dass sich auch Washington daran hält. Ihre Haltung gegenüber Israel bleibt jedoch unverändert feindlich.

