Inmitten militärischer Rückschläge in der Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin den autoritär herrschenden Machthaber der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, zum Generaloberst befördert. Das Dekret über seine Ernennung sei bereits veröffentlicht, er sei Putin „unglaublich dankbar“ für die „große Wertschätzung“, schrieb Kadyrow am Mittwoch im Online-Dienst Telegram. Generaloberst ist hinter Marschall und Armeegeneral der dritthöchste Dienstgrad der russischen Streitkräfte.
Der Kreml hatte am Montag den „heldenhaften Beitrag“ Kadyrows zur Offensive in der Ukraine gelobt. Der tschetschenische Präsident, der als brutaler „Bluthund“ Putins gilt, beteiligt sich daran seit ihrem Beginn intensiv. Tschetschenische Einheiten kämpfen im Land an der Seite der russischen Streitkräfte. Darunter ist auch Kadyrows unter dem Namen „Kadyrowzy“ bekannte berüchtigte persönliche Miliz.
Kadyrow hatte erst vor wenigen Tagen nach den jüngsten Niederlagen der russischen Armee mit der Militärführung Russlands abgerechnet. Der Tschetschenen-Führer, der einige brutale Eliteeinheiten im Kampfgebiet befehligt, rief dazu auf, den Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine zu prüfen. Insbesondere der Rückzug aus der strategisch wichtigen Stadt Lyman in der Region Donezk machte ihn wütend.
Putins „Bluthund“ forderte, den für den Frontabschnitt verantwortlichen Generaloberst Alexander Lapin abzusetzen, zu degradieren und als einfachen Gefreiten mit Maschinengewehr an die Front zu schicken, „um seine Schande mit Blut reinzuwaschen“. Selbst Putin und Verteidigungsminister Sergei Schoigu kritisierte er indirekt.
Kadyrow will minderjährige Söhne in Krieg schicken
Am Montag kündigte Kadyrow dann an, drei heranwachsende Söhne zu Kämpfen in die Ukraine zu schicken. Er hatte zudem angesichts der Schwierigkeiten der russischen Armee gefordert, „Nuklearwaffen mit niedriger Sprengkraft“ einzusetzen.



