Protest

Nach Protest in Norwegen: Carola Rackete wird aus TV-Studio geworfen

Extinction Rebellion ruft zu Protesten in Norwegen gegen die Erdölförderung auf. Carola Rackete schließt sich dem an – mit Folgen.

Carola Rackete wurde nach einem Protest aus einem norwegischen Fernsehstudio geworfen.
Carola Rackete wurde nach einem Protest aus einem norwegischen Fernsehstudio geworfen.Oliver Berg/dpa

Die deutsche Umweltschutz-Aktivistin Carola Rackete ist aus einer norwegischen Wahlsendung geflogen. Wie T-Online berichtete, hatte sich die Aktivistin ins Publikum gemischt, um gegen die Energiepolitik in Norwegen zu protestieren.

Noch vor Beginn der Live-Debatte musste sie jedoch das Studio des öffentlich-rechtlichen Senders NRK verlassen. Vor einigen Tagen kündigte Rackete auf Instagram an, gemeinsam mit Extinction Rebellion an den „Phase Out Action Days“ in Norwegen teilzunehmen und dort gegen die fossile Brennstoffindustrie zu demonstrieren.

Rackete soll aus dem Publikum heraus aufgestanden sein und auf Englisch gerufen haben: „Ihr seid wie Drogendealer.“ Und weiter: „Hört auf, uns Gas zu verkaufen.“

Norwegen müsse sich umstellen, sonst ende das Land „wie die deutsche Autoindustrie“, behauptet Rackete: „Ihr habt ein Produkt, das niemand mehr will.“ Medienberichten zufolge wurde Rackete vom Publikum ausgebuht.

Auf Instagram erhebt die Aktivistin schwere Vorwürfe gegen die norwegische Regierung. „Während Norwegen behauptet, Emissionen zu reduzieren, plant das staatliche Unternehmen Equinor die Elektrifizierung der Melkoya-Gasanlage in der Arktis, wodurch die Rentierweiden und die Natur der Sámi in Finnmark zerstört würden“, so Rackete auf Instagram.

Rackete nimmt an Protesten in Norwegen teil

Eine Sprecherin von Extinction Rebellion zu T-Online nach der Aktion von Rackete: „Wir können nicht zulassen, dass Equinor die Diskussion über den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen übertönt, nur weil sie das meiste Geld für Werbung und Sponsoring ausgeben können.“

Norwegen ist ein bedeutender Erdölproduzent und -exporteur, obwohl das Land seinen eigenen Energiebedarf fast vollständig aus Wasserkraft deckt. In dem Land wird immer wieder gegen die Förderung protestiert. Umweltorganisationen und Aktivisten fordern einen Ausstieg aus der fossilen Energiegewinnung. Die Förderung steht besonders in der Kritik, da viele traditionelle Siedlungsgebiete der Samen (Sami) durch Ölförderung und -infrastruktur beeinträchtigt werden.