In Friedrichshain-Kreuzberg ist es am Samstagabend bei dem „Internationalist Queer Pride for Liberation“-Protest zu Ausschreitungen gekommen. Die Demonstration mit etwa 10.000 Teilnehmenden musste aufgelöst werden. Nach Angaben der Berliner Polizei war es zu wiederholten Angriffe auf Polizisten und antisemitische Parolen gekommen, woraufhin die Demonstration vorzeitig gegen 20 Uhr nahe dem Kottbusser Tor aufgelöst wurde.
Bei dem Protest soll es zuvor Flaschenwürfe und gezielte Schläge mit Fahnenstangen gegeben haben. Um die Personen festzunehmen, habe die Polizei körperlichen Zwang angewendet. Zudem seien Polizisten mit Farbbeuteln beworfen worden. In der Nacht teilte die Polizei auf X mit, dass es 57 Festnamen gegeben habe. Die Demonstration sollte eigentlich gegen 21 Uhr am Oranienplatz enden.
Tagsüber hatten Tausende Menschen an der Demonstration anlässlich des Christopher Street Day (CSD) teilgenommen. Nach Angaben des CSD-Vorstands waren mehrere Hunderttausend Personen auf der Straße. „Die Demonstration war so groß wie lange nicht mehr“, hieß es. Das Motto lautete „Nie wieder still“. Es gab politische Forderungen zum besseren Schutz queerer Menschen und auch Proteste gegen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Rechtsextreme Gegendemonstration mit bis zu 50 Teilnehmern
Auf dem CSD gab es den Angaben zufolge 64 Festnahmen, unter anderem wegen des Verdachts der Beleidigung, Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Drei Einsatzkräfte seien verletzt worden. Bei wie vielen der festgenommenen Personen es sich um Teilnehmer von Gegendemonstrationen handelte, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Am Rande des CSD hatte es eine rechtsextreme Gegendemonstration mit etwa 30 bis 50 Teilnehmenden gegeben. Die Polizei schirmte die Gruppe ab und nahm mehrere Personen fest – unter anderem wegen verbotener Symbole und Verstöße gegen das Waffengesetz.


