Kriminalität

Polizistenmord in Völklingen: Täter feuerte 17 Schüsse ab

Nach dem tödlichen Angriff in Völklingen schoss der Verdächtige laut Staatsanwaltschaft 17 Mal. Er befindet sich weiter in einem kritischen Zustand.

Schweigeminute für den getöteten Polizisten in Völklingen.
Schweigeminute für den getöteten Polizisten in Völklingen.Marcus Brandt/dpa

Beim Tatverdächtigen von Völklingen gibt es Hinweise auf mögliche psychische Probleme. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken der WELT. Konkrete Diagnosen gebe es jedoch nicht, valide Erkenntnisse zu Erkrankungen lägen bislang nicht vor. Der 18-Jährige, der die deutsche und türkische Staatsangehörigkeit hat, wird nach wie vor intensivmedizinisch behandelt. Sein Zustand gilt als kritisch, eine Verlegung in eine Justizvollzugsanstalt ist derzeit nicht absehbar.

Der junge Mann hatte am Donnerstag vergangener Woche eine Tankstelle in Völklingen überfallen – bewaffnet lediglich mit einem Besteckmesser mit abgerundeter Klinge. Auf seiner Flucht zu Fuß wurde er von drei Polizisten verfolgt, darunter einem Kommissaranwärter. Zunächst kam es laut Staatsanwaltschaft zu einem Handgemenge. Der Beamte drohte mit dem Einsatz eines Tasers und setzte ihn auch ein, nachdem er Distanz geschaffen hatte.

Tatverdächtiger schoss 17 Mal

Im weiteren Verlauf gelangte der Verdächtige an die Dienstwaffe des Polizisten. Wie er die Pistole an sich bringen konnte, ist noch unklar und wird kriminaltechnisch untersucht, unter anderem am Holster. Fest steht: Der 18-Jährige entlud das gesamte Magazin, feuerte 17 Mal. Der getötete 34-jährige Beamte wurde von sechs Kugeln getroffen, darunter an Kopf und Rumpf. Er erlag seinen Verletzungen durch massiven Blutverlust.

Ein Kollege des Opfers wurde nur leicht verletzt und von einem Zeugen in Sicherheit gebracht. Auch als der getroffene Polizist bereits am Boden lag, soll der Angreifer weiter geschossen haben. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf dauern an.