30. April und 1. Mai

Polizeibilanz zur Walpurgisnacht in Berlin: Mehrere Festnahmen, ein verletzter Polizist

Die Berliner Polizei spricht in einer ersten Bilanz von einer friedlichen Walpurgisnacht. „Nur“ bei der queer-feministischen Demo kam es zu Ausschreitungen.

„My body my choice“ steht auf einem Banner während der Frauen-Demonstration „Take back the night - Queer-feministische Demonstration“
„My body my choice“ steht auf einem Banner während der Frauen-Demonstration „Take back the night - Queer-feministische Demonstration“Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Berliner Polizei spricht in einer ersten Bilanz von einem friedlichen Verlauf der Demos in der Walpurgisnacht. Insgesamt wurden acht Menschen vorläufig festgenommen, ein Polizist wurde leicht verletzt. In fünf Fällen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, zweimal ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung. Die Behörden ermitteln zudem mehrfach wegen Angriffen auf und Beleidigungen von Polizisten.  

Zwei Demonstrationen, die rund um den Mauerpark in Prenzlauer Berg mit wenigen Teilnehmern stattgefunden haben, endeten am späten Abend ohne Zwischenfälle. Auch die Demo „Aufrüstung Armut und Krieg? Ohne mich!“, die gegen 18 Uhr am Roederplatz in Lichtenberg gestartet war und auf der Frankfurter Allee zu Ende ging, verlief ohne Störung.

Bei der queer-feministischen Demo kam es zu Ausschreitungen

Der Demozug zum Thema „Für Frieden und soziale Gerechtigkeit“, der ab 19 Uhr mit bis zu 500 Teilnehmern quer durch den Wedding und durch Gesundbrunnen lief, wurde von einer unbekannten Person von außen mit einer Flasche beworfen. Die Polizei sprach bei dieser Demo von mehreren pro-palästinensischen Teilnehmern. Am Ende erfolgte die Festnahme eines wiedererkannten Straftäters.  

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Nur bei der queer-feministischen Demonstration „Take back the night“ in Friedrichshain und Kreuzberg kam es zu Ausschreitungen: Gegen 20.30 Uhr begann die Demo ohne Zustimmung der Versammlungsleiterin mit rund 800 Teilnehmern am Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain. Der Zug wuchs auf rund 1.800 Teilnehmer an und lief gegen 21.40 Uhr los. An der Spitze des Aufzugs wurden mehrere Transparente verknotet und etwa 50 Personen legten Vermummungen an.

Gegen 21.45 Uhr wurden auf dem Dach eines Hauses in der Grünberger Straße/Gärtnerstraße sowie vor einem Haus in der Grünberger Straße und im weiteren Verlauf auch in der Demo selbst Böller und Nebeltöpfe gezündet. Mit Passieren des Aufzugs in der Rigaer Straße zündeten mehrere Personen auf den Dächern der dortigen Wohnhäuser wieder Böller. Ebenfalls in der Rigaer Straße warfen bisher Unbekannte mehrere Farbeier auf Polizisten. Getroffen wurde dadurch jedoch nur ein Polizeiauto. Durch das Aufplatzen der Farbeier wurde die Dienstbekleidung von zwei Einsatzkräften verunreinigt.

Queere Demo: Polizist mit Böller beworfen und verletzt

Um kurz nach 22 Uhr warf ein Unbekannter vom Dach eines Wohngebäudes in der Rigaer Straße/Silvio-Meier-Straße einen Böller auf Polizisten. Der Böller detonierte in der Nähe eines Polizeibeamten, der leicht verletzt wurde, den Dienst jedoch fortsetzen konnte.

Gegen 22.20 Uhr wurde die queer-feministische Demo durch die Versammlungsleiterin vorzeitig im Bereich Warschauer Straße/Ecke Grünberger Straße beendet. Rund 2800 Menschen nahmen zu diesem Zeitpunkt daran teil. Nur zögerlich setzte anschließend ein Abstrom ein. Während der Abstromphase wurde durch die Polizei körperlicher Zwang in Form von Schieben und Drücken gegen Personen angewendet, die die Straße nicht verlassen wollten. Um kurz vor Mitternacht waren schließlich keine Demoteilnehmer mehr am Ort.