Proteste

Palästinenser-Protest in Berlin: Kind wirft Flasche auf Polizei – 57 Festnahmen

Eine propalästinensische Demonstration in der Hauptstadt wird für beendet erklärt. Doch mehrere Teilnehmer weigern sich zu gehen.

Teilnehmer eines Pro-Palästina-Protests in Berlin
Teilnehmer eines Pro-Palästina-Protests in BerlinNikos Kanistras/imago

Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin ist es am Samstagabend laut Polizei zu einer Sitzblockade gekommen. Es gab demnach mindestens 57 Festnahmen. Eine Sprecherin sprach von etwa 50 Teilnehmern, die sich auf einer Straße und einem Gehweg in der Nähe der Gedächtniskirche niedergelassen hätten. Der Einsatz wurde am späteren Abend beendet.

Die Polizei räumte laut der Sprecherin die Fahrbahn, weil sich die Personen geweigert hätten, den Ort zu verlassen. „Unsere Kräfte mussten dabei körperlichen Zwang in Form von Schieben und Drücken anwenden“, schrieb die Polizei auf der Plattform X. Teilweise hätten sich Demonstranten untergehakt, um sich so dem Polizei-Einsatz zu widersetzen. Außerdem sei versucht worden, eine Polizei-Kette zu durchbrechen. Die Beamten hätten auch Pfefferspray eingesetzt.

Nach Attacke: Kind in Obhut genommen

An der Demonstration in der Tauentzienstraße in Charlottenburg hatten laut Polizei zuvor rund 180 Menschen teilgenommen. 250 Einsatzkräfte seien vor Ort gewesen.

Die Versammlung war laut Polizei vor Beginn der Räumung von den Verantwortlichen für beendet erklärt worden. Es soll zu strafbaren Ausrufen gekommen sein. Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Viele Teilnehmer hätten den Ort nach dem offiziellen Ende nicht verlassen.

Die Polizei nahm nach eigenen Angaben bei der Demonstration ein Kind in Obhut, das eine Flasche in Richtung der Einsatzkräfte geworfen haben soll. Beamte seien aber nicht getroffen worden. Es soll nun den Erziehungsberechtigten übergeben werden.

Polizist bei Nahost-Demo mit Fahnenstange attackiert

Außerdem ist ein Polizist am Wittenbergplatz am Samstag verletzt worden. Ein Versammlungsteilnehmer habe ihm mit einer Fahnenstange gegen den Kopf geschlagen, teilte die Polizei auf der Plattform X mit. Bei seiner Festnahme hätten die Einsatzkräfte körperlichen Zwang in Form von Schieben, Drücken und Festlegetechniken eingesetzt. Aus der Versammlung habe es zudem Beleidigungen gegeben – gegenüber Einsatzkräften und Teilnehmern einer Gegenversammlung.