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Newsblog zum Berlin-Marathon: 31 Klimaaktivisten festgenommen, Strecke wieder freigegeben

+++ Am Sonntag gingen beim Berlin-Marathon fast 48.000 Läufer aus 156 Nationen an den Start +++ Eliud Kipchoge siegt bei den Männern +++ Tigist Assefa bricht den Weltrekord +++

Klimaaktivisten werden von Polizisten weggetragen. 
Klimaaktivisten werden von Polizisten weggetragen. Funke Foto/Imago
Berlin-Marathon: Das Wichtigste im Überblick
  • Zum Berlin-Marathon waren am Sonntag knapp 48.000 Läuferinnen und Läufer aus 156 Nationen am Start. Stadtrekord! 
  • Die Polizei verhinderte mehrere Störaktionen der Letzten Generation und nahm mindestens 31 Personen fest.
  • Eliud Kipchoge gewann als erster Läufer zum fünften Mal über die 42,195 Kilometer in Berlin. 
  • Amanal Petros zeigte sich nach seinem deutschen Rekord so glücklich und froh wie nie und wurde Neunter.
  • Mit der äthiopischen Fahne um die Schultern feierte Tigst Assefa bei den Frauen ihre zuvor kaum für möglich gehaltene Marathon-Fabelzeit.
  • Die Marathon-Strecke wurde inzwischen für den Verkehr wieder freigegeben.

Berlin-Marathon: Das ist die Route

Das ist die Strecke. Um 9.15 Uhr fiel der Startschuss für den Hauptlauf.
Das ist die Strecke. Um 9.15 Uhr fiel der Startschuss für den Hauptlauf.Berlin-Marathon

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Sonntag, den 24.09.2023

17.25 Uhr: Polizei korrigiert Zahl der Festnahmen

Die Polizei korrigierte am späten Sonntagnachmittag die Zahl der Festnahmen. Demnach wurden 31 Klimaaktivisten in Zusammenhang mit den Aktionen der Letzten Generation vorläufig festgenommen. Ein Teil von ihnen sei nach einer Aufnahme der Personalien bereits wieder auf freiem Fuß. Zunächst war von 28 Festnahmen die Rede gewesen. Aufgrund der dynamischen Lage könnte es durchaus sein, dass noch weitere dazu kommen, hieß es. Ob die Polizei weitere Beschuldigte im Anschluss in Gewahrsam nimmt, war zunächst offen.

17.05 Uhr: Strecke für den Straßenverkehr wieder freigegeben

Wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin auf der Plattform X meldet, wurde die gesamte Strecke bis zum Kurfürstendamm für den Verkehr wieder freigegeben. Die Straße des 17. Juni bleibt demnach noch bis Dienstagabend gesperrt.

15.50 Uhr: Einsatzkräfte der Polizei sind weiterhin in Alarmbereitschaft

Das Geschehen rund um die Strecke beruhigt sich immer mehr. Vereinzelt stehen noch immer Kinder, Eltern und Großeltern am Straßenrand, um ihre Angehörigen anzufeuern. Die Polizei ist weiterhin wachsam. „Unsere Einsatzkräfte sind weiterhin auf kleinere Aktionen von Klimaaktivisten vorbereitet. Wir gehen aber davon aus, dass nichts mehr passiert“, sagte eine Polizeisprecherin. 

15.30 Uhr: Kai Wegner und Iris Spranger danken der Berliner Polizei

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sowie Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dankten auf der Plattform X jeweils der Polizei für den störungsfreien Ablauf. Die Polizei wollte nach eigenen Angaben am Sonntag mit 1164 Kräften beim Marathon im Einsatz sein. Vor einer Woche besprühten Aktivisten das Brandenburger Tor in der Nähe des Marathon-Ziels mit oranger Farbe.

14.30 Uhr: Es sind immer noch Läufer auf der Strecke

Auch wenn viele Besucher schon die Strecke verlassen haben und die Aufräumarbeiten beginnen, befinden sich noch viele Läufer im Rennen. Die Veranstalter gehen davon aus, dass der letzte Teilnehmer gegen 17 Uhr das Brandenburger Tor durchläuft.

14.23 Uhr: 28 Festnahmen im Zusammenhang mit der Letzten Generation

Die Polizei hat im Zusammenhang mit den Protesten der Letzten Generation rund um den Berlin-Marathon 28 Personen festgenommen. Ob die 28 Personen im Gewahrsam verbleiben müssen, ist noch nicht klar. Unabhängig davon hat es am Sonntag noch weitere Festnahmen gegeben.   

14 Uhr: Polizei rechnet mit weiteren Störaktionen der Letzten Generation

Nach einer vereitelten Blockade des Berlin-Marathons durch Klimaaktivisten der Letzten Generation hat die Berliner Polizei Wachsamkeit bis zum Ende des Wettkampfs angekündigt. „Weitere Störversuche durch die Aktivisten sind nicht auszuschließen“, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagmittag. „Von daher sind und bleiben wir hier.“

Am Morgen waren kurz vor dem Start des Marathons mehrere Menschen von zwei Seiten auf die Strecke auf der Straße des 17. Juni gelangt. Sie verschütteten orange Farbe und hatten Banner der Gruppe Letzte Generation bei sich, wie es von der Polizei hieß. Einsatzkräfte schritten demnach ein, bevor sich die Aktivisten ankleben konnten.

13.15 Uhr: 15 Festnahmen nach Protesten der Letzten Generation

Die Berliner Polizei zieht am frühen Sonntagnachmittag eine erste Bilanz. Pressesprecherin Anja Dierschke sprach gegenüber der Berliner Zeitung insgesamt von einem ruhigen Verlauf. Mehrere Protestaktionen der Letzten Generation seien verhindert worden. Wie viele genau, bleibt unklar. 15 Personen seien vorübergehend festgenommen worden. Ob sie länger in Gewahrsam bleiben müssen, ist noch unklar. 

12.45 Uhr: Letzte Generation droht mit weiteren Aktionen

Die Klimaaktivisten der Letzten Generation drohen mit weiteren Aktionen. „Wollt ihr uns beim nächsten Großevent wiedersehen oder wollt ihr uns endlich zuhören? Es geht auch um euch und um alle, die ihr liebt!“, schreiben sie auf X. Sie zeigen ein Video, wie sie vor dem Start orange Warnfarbe auf die Strecke auftragen wollen.  

12.35 Uhr: Strecke noch gesperrt, Tramverkehr noch unterbrochen

Reinigungsteams beginnen, Streckenabschnitte zu säubern. Noch sind nicht alle Läufer im Ziel. Die Strecke ist deswegen noch gesperrt. Wer mit der Tram unterwegs ist, muss noch mit Unterbrechungen rechnen.     

12.15 Uhr: Siegerehrung für Eliud Kipchoge und Tigist Assefa

Während im Hintergrund die Siegerehrung abgehalten wird, laufen weiter die Läufer durchs Brandenburger Tor und Richtung Ziel.

11.50 Uhr: Erste Berlinerin im Ziel

Debbie Schöneborn kommt als schnellste Berlinerin auf Platz 19 in 2:27:35 Stunden ins Ziel. Die Olympianorm von 2:26:50 hat sie allerdings schon in der Tasche – die unterbot sie bereits im Februar in Sevilla.

11.40 Uhr: Beste Deutsche im Ziel

Die zweifache Mutter Domenika Mayer aus Regensburg kommt als schnellste Deutsche ins Ziel des Berlin-Marathons. In 2:23:47 Stunden hat sie die Olympianorm locker geknackt. Sie schafft die zweitschnellste Zeit einer deutschen Frau überhaupt.

11.25 Uhr: Assefa holt Weltrekord bei den Frauen

Tigist Assefa hat den Weltrekord pulverisiert. Die frühere 800-Meter-Läuferin schafft eine sensationelle Zeit: Sie kommt in 2:11:53 Stunden ins Ziel und küsst den Berliner Asphalt. Sie blieb damit mehr als zwei Minuten unter der bisherigen Bestmarke von Brigid Kosgei. Die Kenianerin war 2019 in Chicago 2:14:04 Stunden gelaufen.

11.20 Uhr: Amanal Petros mit neuem deutschen Rekord

Amanal Petros breitet im Ziel die Arme aus: Er hat den deutschen Rekord auf 2:04:58 Stunden verbessert. Das ist eine absolute Weltklassezeit.

11.19 Uhr: Eliud Kipchoge siegt, kein Weltrekord

Eliud Kipchoge läuft durch das Brandenburger Tor. Er ist – ohne Störung durch eine Aktion der Letzten Generation – im Ziel und feiert seinen fünften Sieg in Berlin. Seine Zeit: 2:02:41, das ist die achtschnellste Zeit, die je auf der Welt gelaufen wurde. Zweiter wird Vincent Kipkemoi bei seinem Marathondebüt.

11.15 Uhr: Eliud Kipchoge muss um Sieg des Berlin-Marathons zittern

Eliud Kipchoge hat noch nicht gewonnen. Die Verfolger kommen näher. Kurz nach dem Potsdamer Platz kann Vincent Kipkemoi aus Kenia schon Kipchoges Führungsfahrzeug sehen. Bei Kilometer 40 ist Kipkemoi nur noch 31 Sekunden hinter Kipchoge.

11.05 Uhr: Berliner vor dem deutschen Marathon-Rekord

Amanal Petros, der sich vier Monate lang in Kenia auf das Rennen in Berlin vorbereitet hat, ist bei Kilometer 30 in 1:28:16 Stunden in die Top Ten des Rennens vorgedrungen. Er ist schnell und weiter auf Kurs deutscher Rekord.

11 Uhr: Eliud Kipchoge kurz vor dem Sieg des Berlin-Marathons

Eliud Kipchoge ist bei Kilometer 32 ganz allein unterwegs, ohne Tempomacher geht es für ihn dem Ziel hinter dem Brandenburger Tor entgegen.

10.57 Uhr Tigist Assefa vor dem Weltrekord bei den Frauen

Tigist Assefa scheint unterwegs zu ihrem großen Coup zu sein: Bei Kilometer 28 deutet noch immer alles auf eine Endzeit von 2:12:43 Stunden hin. Wie gesagt: Der Weltrekord liegt bisher bei 2:14:04 Stunden.

10.45 Uhr: Polizei verhindert zweite Störaktion der Letzten Generation

Die Letzte Generation hat versucht, den Berlin-Marathon mit mehreren Aktionen zu stören. Wie die Polizei auf Twitter mitteilt, wollten sich Aktivisten auf die Straße des 17. Juni kleben. Zum Start haben die Aktivisten versucht, Farbe auf die Fahrbahn zu kippen. Mehrere Personen wurden vorübergehend von der Polizei festgehalten.

10.36 Uhr: Vorjahressiegerin Tigist Assefa aus Äthiopien auf Weltrekordkurs

Vorjahressiegerin Tigist Assefa aus Äthiopien ist in einem irren Tempo unterwegs. Die 29-Jährige im weißen Trikot ist allen anderen Frauen um eine halbe Minute voraus. Ihre Zwischenzeit zur Rennhälfte bei 21 Kilometern von 1:06:20 Stunden deutet auf eine Endzeit von 2:12:40 hin – eine neue Dimension. Haben die neuen Carbonschuhe sie so schnell gemacht?

10.27 Uhr: Berliner Athletinnen vor persönlicher Bestzeit

Debbie Schöneborn hat hinter Domenika Mayer eine Zehn-Kilometer-Zeit von 34:36 Minuten erreicht. Das läuft auf 2:25:58 Stunden hinaus, also etwa um ihre persönliche Bestzeit von 2:25:52 Stunden.

10.15 Uhr: Auch die Frauen auf Weltrekordkurs

Es ist ein schnelles Rennen. Die Frauen um Tigist Assefa laufen auch auf Weltrekordkurs. 15:59 Minuten für die ersten fünf Kilometer: Das deutet auf 2:13:56 Stunden hin. Brigid Kosgeis Weltrekord aus Chicago steht bei 2:14:04 Stunden.

10.06 Uhr: Amanal Petros auf dem Weg zum deutschen Rekord

Ein Berliner ist auf dem Weg zum neuen deutschen Marathon-Rekord: Amanal Petros hat die ersten fünf Kilometer in 14:45 Minuten absolviert. Er ist auf Kurs 2:04:20. Unglaublich!

10 Uhr: Berliner Läuferinnen wollen die Olympianorm schaffen

Fünf deutsche Marathonläuferinnen wollen die Qualifikationsnorm für Olympia in Paris von 2:26:50 Stunden schaffen. Darunter die Berliner Zwillinge Deborah (Debbie) und Rabea Schöneborn vom Marathon-Team Berlin

9.50 Uhr: Eliud Kipchoge will Weltrekord, Wetterbedingungen gut

Ist heute für Ausnahme-Athlet Eliud Kipchoge aus Kenia eine Zeit von unter zwei Stunden möglich? Die Bedingungen sind jedenfalls gut: 16 Grad plus und kaum Wind.

9.45 Uhr: Polizei verhindert Störaktion der Letzten Generation

Ein Störversuch kurz vor dem Start des Berlin-Marathons ist von Ordnungskräften vereitelt worden. Mehrere Menschen versuchten, sich auf die Straße des 17. Juni zu setzen, wurden jedoch von Polizei und Sicherheitskräften weggezogen, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Auf der Straße waren Spuren oranger Farbe zu sehen.

Die Gruppe Letzte Generation hatte angekündigt, den Marathon unterbrechen zu wollen. Mitglieder der Gruppe protestierten die gesamte Woche über mit Aktionen in Berlin. Vor einer Woche besprühten Aktivisten das Brandenburger Tor in der Nähe des Marathon-Ziels mit oranger Farbe.

9.40 Uhr: Berliner will deutschen Marathon-Rekord laufen

Amanal Petros vom SCC Berlin peilt einen neuen deutschen Marathon-Rekord an. Der 28-Jährige hat die bisherige Bestmarke von 2:06:27 Stunden am 5. Dezember 2021 in Valencia aufgestellt.

9.15 Uhr: Startschuss gefallen, Läufer auf der Strecke

Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat mit einem Buzzer (roter Knopf) den Startschuss zum Berlin-Marathon gegeben. Eine Pistole lehnte er aus verschiedenen Gründen (Ukrainekrieg, komischer Eindruck) ab.

9 Uhr: Handbiker und Rollstuhlfahrer sind schon gestartet

Die Handbiker (Elite) sind um 8.50 Uhr gestartet, Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer haben um 8.56 Uhr begonnen, die Handbiker um 8.59 Uhr.

8.58 Uhr: 1000 Polizisten sind im Einsatz

Die Polizei teilt mit, dass sie mit 1000 Einsatzkräften im Einsatz ist und den Berlin-Marathon absichert. Bei Störungen bittet sie, nicht eigenmächtig einzuschreiten, sondern die Einsatzkräfte zu informieren.

7.40 Uhr: Berlin-Marathon: Strecke wird jetzt gesperrt

Die Gesamtstrecke wird jetzt von der Polizei gesperrt. Mit einer Auflösung der Sperrung wird erst gegen 18 Uhr gerechnet.

7.15 Uhr: Kai Wegner: Ich werde nicht mit der Pistole schießen

Nicht mit einem Pistolenschuss, sondern per Buzzer wird der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Sonntag den Berlin-Marathon starten. „Ich finde gut, dass der Veranstalter SCC auf einen Startschuss per Pistole verzichtet. Ein Startzeichen per Buzzer ist in Zeiten, in denen Krieg in der Ukraine geführt wird, sehr viel angemessener“, sagte Wegner der Deutschen Presse-Agentur. Die Veranstalter hätten entschieden, dass das Startsignal in diesem Jahr nicht per Pistole gegeben wird.

Im vergangenen Jahr hatte die damals Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) den Marathon mit einem Startschuss per Pistole gestartet, die Fotos davon waren im Internet teils spöttisch kommentiert worden. Nach Angaben der Organisatoren war bereits beim ersten Berlin-Marathon 1974 eine Startpistole eingesetzt worden.

7 Uhr: Hier wird der Berlin-Marathon übertragen

Die 49. Auflage des Berlin-Marathons (9.15 Uhr/Eurosport, ab 12 Uhr RBB) findet vor dem Hintergrund drohender Proteste von Klima-Aktivisten statt. Die Klimaschutzgruppe Letzte Generation hat Proteste angekündigt.

Am Start ist bei den Männern wieder der viermalige Sieger Eliud Kipchoge. Der 38 Jahre alte Kenianer hatte im Vorjahr in 2:01:09 Stunden den derzeitigen Weltrekord aufgestellt. Der beste deutsche Marathonläufer Amanal Petros möchte seine nationale Bestmarke steigern, die bei 2:06:27 Stunden steht. Auch die im vergangenen Jahr erfolgreiche Äthiopierin Tigist Assefa ist erneut dabei, sie war damals bis auf anderthalb Minuten an den Weltrekord herangelaufen.