Suche nach Raubtier

Keine Gefährdungslage: Mutmaßliche Löwin wohl nur ein Wildschwein – aktive Suche wird eingestellt

++++ „Teuerste Safari“: Polizeigewerkschaft wütend über Kosten der Löwen-Suche +++ Bürgermeister: Video-Aufnahmen mit Körperbau einer Löwin verglichen+++ Aktive Suche nach dem Tier wird eingestellt +++

Polizisten laufen im Bereich der südlichen Landesgrenze von Berlin durch Kleinmachnow.
Polizisten laufen im Bereich der südlichen Landesgrenze von Berlin durch Kleinmachnow.Fabian Sommer/dpa
SUCHE NACH ANGEBLICHER RAUBKATZE SÜDLICH VON BERLIN: DAS IST DIE LAGE AM FREITAG
  • Die Polizei Brandenburg stellt ihre aktive Suche nach der angeblichen Löwin ein. Experten hatten Zweifel an der Existenz einer Raubkatze angemeldet. Es könnte sich stattdessen um ein Wildschwein handeln.
  • Bei der Polizei in Brandenburg waren am Freitag über zehn mögliche Sichtungen gemeldet worden. Alle Hinweise führten jedoch ins Leere.
  • In der Nacht zu Donnerstag war das Tier erstmals in Kleinmachnow in Brandenburg an der Grenze zu Berlin gesichtet worden, auch von der Polizei. 

Freitag, 21. Juli

Da die Suche eingestellt ist, beenden wir diesen Newsblog für heute. Wir bedanken und für Ihr Interesse!

Bürgermeister von Kleinmachnow: Video-Aufnahmen mit Körperbau einer Löwin verglichen

Experten haben in einem Videoabgleich festgestellt, dass es sich bei dem gesuchten Tier südwestlich von Berlin nicht um eine Löwin handelt. Das sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert. Es habe mit Hilfe einer Organisation einen Vergleich der Videoaufnahmen mit dem Körperbau einer Löwin gegeben. Zwei Experten hätten dann unabhängig voneinander gesagt, dass auf dem Handyvideo keine Löwin zu sehen sei. Zum Beispiel habe der Verlauf des Rückens des im Video abgebildeten Tieres Erkenntnisse dazu gebracht.

Experten untersuchten unter anderem den Verlauf des Rückens - bei einem Löwen und dem Tier in dem Video.
Experten untersuchten unter anderem den Verlauf des Rückens - bei einem Löwen und dem Tier in dem Video.José Maria Gagàn/CyperTracker

Zwei Fachleute hätten gesagt, es handle sich nicht um eine Löwin oder ein Wildtier. „Da gibt es einige Anhaltspunkte, dass man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass das Tier, was auf dem Bild zu sehen ist, gen Wildschwein tendiert“, so Grubert. Nun werden auch Spuren wie Kot und Haarproben noch untersucht. Mit dem Ergebnis rechnet der Bürgermeister am Samstag.

Der Einsatzleiter der Polizei für den Raum Kleinmachnow, Peter Foitzik, sagte, auch Meldungen von Bürgern hätten keine Hinweise auf ein Wildtier gegeben.

„Teuerste Safari“: Polizeigewerkschaft wütend über Kosten der Löwen-Suche

Der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Heiko Teggatz, ist wütend über die Einsatzkosten für die Löwen-Suche in Kleinmachnow. „Bei diesem Einsatz handelt es sich zweifelsfrei um die teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat“, sagte Teggatz gegenüber der Bild-Zeitung. Ein Einsatz unter Beteiligung von Hubschraubern, Drohnen und mehreren Hundert Einsatzkräften koste den Steuerzahler schnell mehrere 100.000 Euro.

Für die Gemeinde seien nicht viele Kosten angefallen, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert. Das sehe bei der Polizei anders aus. Zur Höhe der Kosten bei der Polizei gab es zunächst keine näheren Angaben. Einsatzleiter Peter Foitzik nannte den Einsatz verhältnismäßig. Nach der ersten Einschätzung habe nicht ausgeschlossen werden können, dass es sich um eine Löwin handelt. „Alle Hinweise sind nicht bestätigt worden und deswegen ist diese Gefahrenlage beendet.“


Bildstrecke

Keine Gefahrenlage: Bürgermeister von Kleinmachnow geht von Wildschwein aus

Die Polizei hat auf der Suche nach einer mutmaßlichen Löwin Entwarnung gegeben. Im geprüften Gebiet gebe es keine Hinweise auf eine Löwin, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Freitag. Eine erneute Analyse des Sichtungsvideos durch zwei Experten habe ergeben, dass es sich höchstwahrscheinlich nur um ein Wildschwein handelte. Die aktive Suche nach dem Tier wird eingestellt. „Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist“, so Grubert. Es bestehe keine akute Gefährdungslage. 

Nach dem Durchforsten eines Waldstückes an der Grenze von Brandenburg nach Berlin könne man ziemlich sicher sagen: „Heute am 21. Juli befindet sich dort kein Wildtier“, sagte der Bürgermeister. Es habe keinen Hinweis auf ein gerissenes Tier oder eine Löwin gegeben. „Außer Wildschweinen ist uns nichts begegnet.“ Alle Hinweise führten ins Leere. Nun werde der Einsatz auf ein „ganz normales Programm“ gefahren. 

Der Schritt sei in Absprache mit der Polizei so entschieden worden, sagte der Bürgermeister weiter. Die Beamten blieben aber wachsam und seien bei Änderungen der Lage jederzeit imstande, in den Einsatz zurückzukehren. Auch die Behörden und die Polizei im benachbarten Berlin teilten diese Einschätzung, sagte er. Der Einsatz wurde dennoch als angemessen bezeichnet, da eine erste Einschätzung zu dem Ergebnis gekommen war, dass es sich um eine Löwin handeln sollte. „Die Gefährdungslage war so, dass der Einsatz der Polizei gerechtfertigt war“, sagte Grubert am Freitag.

Nabu-Wildtier-Experte: Handyvideo zeigt Wildschwein nicht Löwin

Der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Berlin, Rainer Altenkamp, ist überzeugt, dass es sich bei dem gesuchten Raubtier südwestlich von Berlin um ein Wildschwein handelt. „Schon der kurze, herabhängende Schwanz mit etwa zehn Zentimeter langer, locker behaarter Quaste schließt eine Löwin aus“, sagte der Wildtier-Experte am Freitag mit Blick auf die gesichteten Videoaufnahmen.

Auch die weiteren erkennbaren Merkmale, zum Beispiel der runde Rücken und der längliche Kopf passten sehr gut zu einem Wildschwein und sprächen gegen ein Raubtier, sagte Altenkamp. „Das gesamte Verhalten ist völlig typisch für Wildschweine im urbanen Raum.“

Vermeintliche Sichtung der Löwin im Wald nicht bestätigt

Eine erneute vermeintliche Sichtung der entlaufenen mutmaßlichen Löwin in einem Wald südwestlich von Berlin hat sich als falsch gewiesen. Das teilte die Gemeinde Kleinmachnow am Freitag mit. „Es wurde aber eine sehr entspannte Bache mit Ferkeln dort aufgeschreckt.“ Die Polizei suchte am Freitagvormittag in einem Waldgebiet bis zur Autobahn in Richtung Berlin-Zehlendorf nach dem Tier, bei dem es sich laut Polizei wahrscheinlich um eine Löwin handelt. Ein Bürger hatte der Gemeinde zufolge zuvor einen Hinweis gegeben.

Wegen Raubtier-Suche: Gemeinde verlegt Veranstaltungen

Wegen der Suche nach einem Raubtier verlegt die Brandenburger Gemeinde Kleinmachnow geplante Open-Air-Veranstaltungen vorsorglich nach innen. Solange die Gefahr einer freilaufenden Löwin besteht, finden der Kinosommer und ein Konzert am Wochenende nicht im Freien, sondern in einem Rathaus-Saal statt, wie die Gemeinde mitteilte. Am Freitag ging die Suche nach dem Tier im Wald weiter. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Aktivitäten im Freien einzuschränken und etwa keine Spaziergänge im Wald zu unternehmen.

Anwohner: Mutmaßliche Löwin erneut in Kleinmachnow gesichtet

Nach Informationen der Berliner Zeitung ist die mutmaßliche Löwin am Freitagmorgen erneut in Kleinmachnow gesehen worden. Mehrere Menschen meldeten eine Sichtung des Tieres gegen 9.30 Uhr in der Straße Sperberfeld.

Ein Anwohner der Straße sagte der Berliner Zeitung: „Ein Nachbar war mit dem Hund spazieren, hat die Löwin gesehen und sich dann langsam entfernt. Die Löwin war direkt hinterm Garten auf dem Weg Richtung Sonderschule. Sie schien aber total entspannt oder gesättigt, da waren auch Wildschweine und die haben sie nicht interessiert. Sie lag da, ist dann aufgestanden und weiter gelaufen.“ Eine weitere Nachbarin habe die Löwin ebenfalls von ihrem Fenster aus gesehen. Die Polizei rückte an, um die Sichtung zu prüfen, musste aber erfolglos wieder abziehen. Die mutmaßliche Löwin bleibt verschwunden.

Polizei im Einsatz bei einer möglichen Sichtung in Kleinmachnow.
Polizei im Einsatz bei einer möglichen Sichtung in Kleinmachnow.privat/BLZ

Polizei Brandenburg: Über zehn mutmaßliche Sichtungen gemeldet

Auf Anfrage bestätigte die Polizei Brandenburg, dass aktuell mehreren Hinweisen nachgegangen werde. Allein am Freitag sei die Raubkatze über zehnmal von Bürgerinnen und Bürgern gesichtet worden. Die meisten möglichen Sichtungen seien dabei in Kleinmachnow gemeldet worden. „Alle Bürgerhinweise werden geprüft“, sagte der Polizeisprecher gegenüber der Berliner Zeitung.

Polizei in Kleinmachnow bei einem Einsatz nach einer möglichen Sichtung in der Straße Sperberfeld.
Polizei in Kleinmachnow bei einem Einsatz nach einer möglichen Sichtung in der Straße Sperberfeld.privat/BLZ

Verdächtiges Haar an Baum gibt Rätsel auf

Bei einem Haar an einem Baum, das der Gemeindejäger am Donnerstag im RBB-Fernsehen zeigte, war unklar, woher es stammt. „Wir wissen noch nicht, was es ist“, sagte die Sprecherin. Auch Wildschweine scheuerten sich gerne an Bäumen. Es sei eine Laboranalyse notwendig. Wann ein Ergebnis zu erwarten sei, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Gemeinde sucht für Fahndung nach Raubtier-Spurenexperten

Bei der Suche nach dem entlaufenen Raubtier will die Gemeinde Kleinmachnow südwestlich von Berlin auf die Hilfe von professionellen Tierspurensuchern setzen – ein solcher Einsatz war am Freitagmorgen aber noch unklar. „Wir müssen erstmal einen finden“, sagte die Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow zur Suche nach solchen Experten. Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) sagte am Donnerstagabend im RBB, professionelle Tierspurensucher sollten den Wald durchforsten.

Polizei überprüfte auf Suche nach Löwin privaten Halter

Die Polizei hat auf der Suche nach einer entlaufenden Raubkatze an der Grenze von Berlin und Brandenburg einen privaten Tierhalter überprüft. Das Tier, das diese Person halte, sei noch da, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Daniel Keip, am Freitagmorgen. Nähere Angaben etwa auch, wo das Tier gehalten werde, wollte er nicht machen.

Das Landesamt für Umwelt teilte mit, im Tierbestandsverzeichnis seien 23 Löwen aus drei Zirkusunternehmen, zwei Zoos und einer privaten Haltung in Brandenburg erfasst. Der Polizei seien die Kontaktdaten übermittelt worden.

Suche nach Raubtier: 100 Einsatzkräfte in Berlin unterwegs

Wie die Polizei Berlin mitteilte, sind derzeit rund 100 Einsatzkräfte mit der Suche beschäftigt. In der Nacht ergaben sich demnach keine neuen Erkenntnisse zum Aufenthaltsort der mutmaßlichen Löwin. Die Suche konzentriert sich nach Angaben einer Sprecherin in Berlin weiterhin auf die südlichen Stadtbezirke. Wie genau die Suchmaßnahmen im Tagesverlauf aussehen, ist bislang nicht bekannt. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizeidirektion West in Brandenburg soll am frühen Vormittag die aktuelle Lage besprochen werden.

Wildtierexperte: Erkenne auf Video nur zwei Wildschweine

Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert ist skeptisch, ob tatsächlich eine Raubkatze frei durch Berlin und Brandenburg läuft. Er könne auf dem bekannten Video nur zwei Wildschweine erkennen, die von links nach rechts laufen, sagte er am Freitagmorgen im RBB-Inforadio. „Ich glaube aber natürlich den Zeugen, den Kollegen von der Polizei in Berlin, die ein derartiges Tier auch real gesehen haben“, ergänzte Ehlert. Dennoch mache es ihn stutzig, dass bisher keine Spuren gefunden werden konnten.

„Grundsätzlich kann ein Löwe nicht einfach weg sein, auch so eine Löwin nicht. Sie hinterlässt Spuren“, sagte der Wildtierexperte. „Es ist schon sehr auffällig, dass an der Stelle, wo das Tier gesehen und gefilmt wurde, nicht mal ein Trittsiegel zu sehen ist.“ Dennoch könne es sein, dass das Tier in Berlin und Brandenburg herumläuft.

Suchmaßnahmen sollen gegen 7 Uhr anlaufen

Bei der Suche nach einer frei laufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg hat es in der Nacht keine neuen Hinweise gegeben. Das teilten die Lagezentren der Polizeien Berlin und Brandenburg am frühen Freitagmorgen mit. Demnach seien weder weitere Sichtungen von Zeugen noch Spuren des Tieres in der Nacht gemeldet oder gefunden worden. Am Freitag geht die Suche aber weiter. „Gegen 7 Uhr sollen die Suchmaßnahmen wieder richtig anlaufen“, sagte ein Sprecher der Polizei Brandenburg.

Sowohl die Berliner Polizei als auch die Polizei in Brandenburg hatten die Suche in der Nacht mit zahlreichen Einsatzkräften fortgesetzt. Ab Mitternacht sicherte die Berliner Polizei die Bereiche im Süden Berlins, in dem es Sichtungen der Raubkatze gegeben haben soll. Die Polizei konzentrierte darum ihre Suche auf den Bereich in Zehlendorf rund um den langen Königsweg.

Gefahrenwarnung: Berliner Polizei „Meiden Sie die südlichen Waldgebiete“

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Warnung vor einem gefährlichen Wildtier herausgegeben. Sie gilt in Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow sowie in den südlichen Berliner Bezirken. Die Bevölkerung in den betroffenen Gegenden wird weiter dazu aufgerufen, Haus- und Nutztiere nicht ins Freie zu lassen. Den Bewohnern der brandenburgischen Gemeinden Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf wurde zudem geraten, die Häuser nicht zu verlassen. Waldspaziergänge sollten in den angrenzenden Gebieten nicht unternommen werden, so die Berliner Polizei.

Suche nach Raubkatze mit professionellen Tierenspurensuchern intensiviert

Die Suche nach einer freilaufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg soll heute intensiviert werden. Professionelle Tierspurensucher werden den Wald durchforsten, wie der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), im RBB ankündigte. Unter anderem in seiner Gemeinde soll das Tier – mutmaßlich eine Löwin – gesichtet worden sein. „Es kann nicht tagelang so weiter gehen“, sagte Grubert mit Blick auf den Großeinsatz der Polizei.

Auch in der Nacht hatte die Polizei in Brandenburg und Berlin weiter gesucht. Im Süden der Hauptstadt seien etwa 220 Polizistinnen und Polizisten in dem Bereich im Einsatz, wo es mögliche Sichtungen gab, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. Beteiligt an der Suche seien Veterinärmediziner und der Stadtjäger. Es sollten Nachtsichtgeräte und eine Nachtsichtdrohne eingesetzt werden. Der Einsatz konzentrierte sich auf den Bereich Zehlendorf, wo das Tier möglicherweise gesehen wurde.

Einsatzkräfte suchten auch in der Nacht zu Freitag nach dem gefährlichen Tier.
Einsatzkräfte suchten auch in der Nacht zu Freitag nach dem gefährlichen Tier.Morris Pudwell

In der Nacht zum Donnerstag soll eine freilaufende Raubkatze in Kleinmachnow in Brandenburg an der Grenze zu Berlin gesichtet worden sein. Ein nur wenige Sekunden langes Handyvideo eines Zeugen zeigt ein Tier dort zwischen Büschen und Bäumen umherschleichen. Das Video schätzen die Ermittlungsbehörden als echt ein. Auch Polizisten hatten den Angaben zufolge die Raubkatze „gesichert“ gesehen, sagte eine Behördensprecherin.