Kinder- und Jugendärzte haben den Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz, das noch vom Bundestag verabschiedet werden muss, scharf kritisiert. Wie die Welt berichtet, gehört unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) zu den Bedenkenträgern.
„Verhältnismäßigkeit, Sinnhaftigkeit und Evidenz“ müssten bei den Regeln Priorität haben, forderte der Vorsitzende Tobias Tenenbaum gegenüber der Welt: „Restriktive Maßnahmen spezifisch für Kinder sind nicht zu vertreten, wenn diese in der Allgemeinbevölkerung nicht gleichermaßen verpflichtend sind.“
Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sieht die Maßnahmen, die Kinder betreffen sollen, kritisch. BVKJ-Sprecher Jakob Maske sagt über fortgesetzte anlasslose Tests: „Ungerechtfertigte Quarantäne-Anordnungen bei falschen Positiv-Tests sind die Folgen, die zu weiterer sozialer Isolation und verminderter Lernzeit führen.“ Die Schließung von Kultur- und Sportstätten müsse zudem ausgeschlossen werden. Maske weiter: „Wir beobachten gerade in diesen Einrichtungen immer wieder Abstrich- und Hygienemaßnahmen, die wissenschaftlich so nicht mehr vertretbar sind.“
Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) meint: „Es wäre die Aufgabe der Bundesregierung gewesen, klar definierte Parameter zur Test- und Maskenpflicht in Schulen und Kitas festzulegen.“ Stattdessen seien die Maßnahmen, die Länder von Oktober an in Schulen und Kitas festlegen dürfen, „unscharf formuliert“.




