Wohnungsnot

Neue Studie: Mieten in Großstädten doppelt so stark gestiegen wie im Bundesschnitt

Während sich die Immobilienpreise stabilisieren, steigen die Mieten weiter. Zugleich wurde 2025 erneut weniger gebaut als im Vorjahr.

Die Immobilienpreise in Deutschland haben sich stabilisiert.
Die Immobilienpreise in Deutschland haben sich stabilisiert.IMAGO/Jochen Tack

Die Lage auf dem Immobilienmarkt bleibt laut der jüngsten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) angespannt. Die Preise für Immobilien haben sich nach einer zweijährigen Phase deutlicher Preisrückgänge zwar stabilisiert. Im Gegensatz dazu legten die Mieten bundesweit aber um vier Prozent zu, in Großstädten um bis zu acht Prozent.

Laut Professor Dr. Malte Rieth vom DIW ist in den meisten Kaufsegmenten ein Tiefpunkt erreicht. Ein weiterer Rückgang sei unwahrscheinlich. Aus langer Perspektive liegt aber eine fast 15-jährige Phase steigender Preise hinter dem deutschen Immobilienmarkt. Entsprechend liegen laut DIW die derzeitigen Preise weiterhin deutlich über dem Niveau von 2010.

Das DIW sieht die Ursache der angespannten Lage in der hohen Nachfrage bei einem unzureichenden Angebot. 2024 seien nur rund 252.000 Wohnungen gebaut worden, 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Für 2025 erwarten die Wissenschaftler einen weiteren Rückgang auf unter 250.000 Wohnungen. Auch die Bauinvestitionen schrumpften weiter – das DIW schätzt den Rückgang auf etwa drei Prozent. Gleichzeitig wächst nach der Studie die Bevölkerung und damit die Nachfrage nach Wohnraum.

Um die Situation zu entschärfen, empfiehlt Professor Rieth, den Wohnungsbau durch gezielte öffentliche Investitionen auszubauen und bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Die Bundesregierung sollte den eingeschlagenen Weg mit dem „Bauturbo“ zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren fortsetzen und bürokratische Hürden abbauen, um die soziale Belastung durch steigende Mieten zu mindern.