Nahost

Israel meldet: Netanjahu kommt auf Trumps Einladung ins Weiße Haus

Netanjahu ist wegen des Vorgehens im Gazastreifen oft mit Joe Biden aneinander geraten. Nachfolger Trump lässt nun keinen Zweifel daran aufkommen, dass er ein enger Verbündeter ist.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist offenbar der erste ausländische Regierungschef in der zweiten Amtszeit von Trump, der ins Weiße Haus eingeladen wird.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist offenbar der erste ausländische Regierungschef in der zweiten Amtszeit von Trump, der ins Weiße Haus eingeladen wird.Maya Alleruzzo/AP/dpa

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will nach Angaben seines Büros kommende Woche US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus treffen. Trump habe ihn für den 4. Februar eingeladen, hieß es in einer Mitteilung. Das Weiße Haus hat das Treffen noch nicht bestätigt.

„Ministerpräsident Netanjahu ist der erste ausländische Regierungschef in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Trump, der ins Weiße Haus eingeladen wird“, hob Netanjahus Büro am Dienstagabend in einer Erklärung hervor. Eine solche Einladung direkt zu Beginn der Amtszeit Trumps ist eine starke Geste der Unterstützung für den rechten Ministerpräsidenten, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in die Kritik geraten ist.

Trump-Berater Witkoff in Gesprächen über Phase 2 des Geiselabkommens

In einem Gespräch mit Reportern an Bord der Air Force One sagte Trump, das Treffen werde „sehr bald“ stattfinden. Im Vorfeld des Treffens hatte Steve Witkoff, Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, Gespräche über die zweite Phase des Geiselabkommens zwischen Israel und der Hamas aufgenommen, teilten Quellen der Jerusalem Post am Dienstagabend mit.

Witkoff wird sich laut einem israelischen Beamten am Mittwoch mit Netanjahu treffen. Er soll sich auch mit dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz treffen, sagte der Beamte gegenüber CNN.

Trump tritt als unerschütterlicher Unterstützer Israels auf. Er hatte daran mitgewirkt, dass am 19. Januar eine Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas zustande gekommen war. In der ersten Phase der von den USA, Ägypten und Katar vermittelten Waffenruhe sollen insgesamt 33 israelische Geiseln freikommen, im Austausch mit hunderten palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen.

Die Vereinbarung sieht überdies vor, dass am 16. Tag nach Inkrafttreten der Waffenruhe, also kommenden Dienstag, die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über die zweite Phase des Abkommens aufgenommen werden. In dieser Phase sollen die Hamas und mit ihr verbündeten Gruppen all ihre übrigen Geiseln an Israel übergeben und ein endgültiges Ende des vor knapp 16 Monaten ausgebrochenen Gaza-Kriegs erreicht werden.

Zuletzt war Trump unter anderem in der arabischen Welt mit seinem Vorstoß auf Ablehnung gestoßen, den vom Krieg zerstörten Gazastreifen komplett zu räumen und die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser nach Jordanien und Ägypten umzusiedeln.

Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Trumps Vorgänger Joe Biden hielt zwar trotz der zunehmenden Kritik am Vorgehen in Gaza zu Israel, der Ton in Richtung von Netanjahus Regierung wurde aber rauer. Trump dagegen ist als enger Verbündeter Netanjahus bekannt.