Mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Beschlusses in Cottbus haben die Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg die Einrichtung der ersten europäischen Sonderwirtschaftszone für klimafreundliche Technologien auf den Weg gebracht. Das als „Net Zero Valley“ bezeichnete Projekt richtet sich an Unternehmen, die klimaneutral produzieren wollen. Zuvor berichtete auch der RBB.
Ziel ist es, auf rund 800 Hektar die Ansiedlung neuer Industriebetriebe in der Lausitz zu beschleunigen. Dazu sollen Genehmigungsverfahren vereinfacht und der bürokratische Aufwand deutlich reduziert werden. Nach Angaben der Initiatoren ist vorgesehen, dass Industrieansiedlungen spätestens nach 18 Monaten genehmigt werden.
„Großes Potenzial“ in der Region
Christine Herntier, Sprecherin der Lausitzrunde und Bürgermeisterin von Spremberg (Spree-Neiße), erklärte, dass die eigentliche Bewährungsprobe erst bevorstehe: „Die richtige Nagelprobe kommt, wenn das erste Unternehmen einen Antrag stellt. Dann wird sich zeigen, wie schnell wir wirklich sind.“ Die Lausitzrunde, ein Zusammenschluss von 50 Städten und Gemeinden aus Brandenburg und Sachsen, hatte mehr als ein Jahr Gespräche über die geplante Sonderwirtschaftszone geführt.
Bereits im März hatten beide Bundesländer entsprechende Anträge für die Ausweisung der Zone gestellt. Markus Niggemann, Leiter des Geschäftsbereichs Finanzmanagement, Wirtschaftsentwicklung und Soziales der Stadt Cottbus, erklärte, dass zudem eine strategische Umweltprüfung durch die Stadt Cottbus durchgeführt werden musste. Niggemann bezeichnete die Beschlussfassung als „wichtigen Meilenstein“ für die künftige Ansiedlung neuer Unternehmen, wies aber darauf hin, dass noch weitere Schritte folgen müssten.


