Nahost

USA greifen Huthi-Rebellen im Jemen an

Nach Angaben des US-Militärs wurden Ziele in der Hauptstadt Sanaa und an der Küste angegriffen, um Waffen und eine Kommandozentrale zu zerstören.

Ein Kampfjet der USA: Das US-Militär hat Huthi-Ziele im Jemen angegriffen.
Ein Kampfjet der USA: Das US-Militär hat Huthi-Ziele im Jemen angegriffen.Bernat Armangue/dpa

Das US-Militär hat laut eigenen Angaben Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Wie das US Central Command am Dienstag mitteilte, seien am Montag und Dienstag die Hauptstadt Sanaa und Küstenstandorte in von den Huthi kontrolliertem Gebiet aus der Luft bombardiert worden.

Ziele seien unter anderem eine Kommandozentrale sowie Standorte gewesen, an denen insbesondere Raketen und Drohnen hergestellt und gelagert worden sein sollen. Auch eine Radareinrichtung und mehrere Marschflugkörper seien zerstört worden, hieß es. Die USA unterstützen Israel beim Kampf gegen die von Iran unterstützte Miliz.

Bericht: Zehn Angriffe der USA und Großbritanniens im Jemen

„Diese Einrichtungen wurden bei Operationen der Huthi eingesetzt, beispielsweise bei Angriffen auf Kriegsschiffe und Handelsschiffe der US-Marine im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden“, so das US Central Command. Die Angriffe im Jemen seien Teil der Bemühungen des US-Militärs, „die vom Iran unterstützten Bemühungen der Huthi zu unterbinden, regionale Partner sowie Militär- und Handelsschiffe in der Region zu bedrohen“, hieß es weiter.

Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah berichtete von mindestens zehn Angriffen der USA und Großbritanniens im Jemen. Unter anderem hätten zwei der Angriffe dem Verteidigungsministerium der Huthi in der Hauptstadt Sanaa gegolten. Huthi-Sprecher Mohammed Abdulsalam sprach von einem „eklatanten Bruch der Souveränität eines unabhängigen Staates“.

Netanjahu: Kampf gegen Huthi fängt gerade erst an

In der vergangenen Woche sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Israels Kampf gegen die militante Gruppe „fängt gerade erst an“. Kurz zuvor hatte Israel Drohnen- und Raketenangriffe der Gruppe abgewehrt. Ein israelischer Angriff traf daraufhin am Donnerstag den internationalen Flughafen in Sanaa, während der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, in ein Flugzeug steigen wollte. Der WHO-Chef sprach davon, im Jemen „knapp dem Tod“ entkommen zu sein. UN-Generalsekretär António Guterres forderte Israel und die Huthi im Jemen auf, ihre Kämpfe einzustellen und Zurückhaltung zu üben.

Die Huthi-Rebellen, die Teile des Jemen kontrollieren und vom Iran unterstützt werden, wurde von Israels Sicherheitsbehörden einst als eine besser beherrschbare Bedrohung angesehen als die Hamas im Gazastreifen oder die Hisbollah im Libanon. Die Gruppe griff Israel kurz nach dem von der Hamas angeführten Massaker auf israelische Gemeinden am 7. Oktober 2023 an. Seitdem haben die Huthi auf Handels- und Marineschiffe geschossen oder diese abgefangen, die das Rote Meer durchquerten.

In den letzten Wochen haben sie auch ihre Angriffe auf Israel verstärkt und Raketen auf israelische Städte abgefeuert. Die meisten Raketen wurden abgefangen, aber sie zwangen Millionen von Menschen, fast jede Nacht in Luftschutzbunker zu eilen.