Israel hat die Aussetzung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen angekündigt und mit weiteren „Konsequenzen“ gedroht, sollte die Hamas einem Vorschlag der USA zur Verlängerung einer Waffenruhe in dem Palästinensergebiet nicht zustimmen. „Regierungschef Benjamin Netanjahu hat entschieden, dass ab heute Morgen alle Warenlieferungen in den Gazastreifen ausgesetzt werden“, teilte Netanjahus Büro am Sonntag mit.
Israel werde zudem eine Waffenruhe „ohne die Freilassung unserer Geiseln nicht akzeptieren“. „Wenn die Hamas auf ihrer Weigerung beharrt, wird es weitere Konsequenzen geben“, hieß es in der Erklärung.
Die Hamas hatte den Vorschlag der USA zuvor abgelehnt. Sie bezeichnete die Aussetzung der Hilfslieferungen als „billige Erpressung“, als „Kriegsverbrechen“ und als einen „eklatanten Verstoß“ gegen das Waffenruhe-Abkommen.
Israel hatte seinerseits dem Vorschlag der USA zugestimmt, die Waffenruhe im Gazastreifen während des Ramadan und des Pessach-Festes zu verlängern. Das Büro von Netanjahu teilte in der Nacht zum Sonntag mit, Israel habe den Vorschlag des amerikanischen Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff akzeptiert. Der Ramadan geht bis Ende März, das Pessach-Fest wird Mitte April gefeiert.
Witkoffs Vorschlag sieht Netanjahus Büro zufolge vor, dass die Hälfte der verbleibenden Geiseln – tot oder lebendig – am ersten Tag des Inkrafttretens freigelassen werden. Die restlichen Geiseln in der Hand der Hamas würden am Ende freigelassen.
Am Samstag war die erste Phase einer am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgelaufen. Eine zweite Phase des Abkommens soll die Freilassung der Geiseln ermöglichen, die immer noch im Gazastreifen festgehalten werden, und den Weg für ein dauerhaftes Ende des Krieges ebnen.
