Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und ihre Begleiter sind nach israelischen Angaben auf dem Rückweg in ihre jeweiligen Heimatländer, nachdem ihr Segelschiff auf dem Weg nach Gaza von Israel gestoppt worden war. Wie das israelische Außenministerium am Dienstag im Onlinedienst X mitteilte, befinde sich Thunberg in einem Flugzeug Richtung Frankreich. Von dort aus werde sie weiter nach Schweden gebracht.
„Die Passagiere der ‚Selfie-Yacht‘ sind am Ben-Gurion-Flughafen angekommen, um Israel zu verlassen und in ihre Heimatländer zurückzukehren“, schrieb das israelische Außenministerium zuvor auf X. Diejenigen, die sich weigerten, die Dokumente zu ihrer Abschiebung zu unterzeichnen und Israel zu verlassen, würden einer Justizbehörde vorgeführt.
Die Freedom Flotilla Coalition, die für die Fahrt der „Madleen“ verantwortliche Organisation, teilte mit, dass alle zwölf Aktivisten „in den Gewahrsam der israelischen Behörden überführt“ würden. „Sie dürfen möglicherweise schon heute Abend aus Tel Aviv ausfliegen“, hieß es in den Onlinenetzwerken.
Greta Thunberg just departed Israel on a flight to Sweden (via France). pic.twitter.com/kWrI9KVoqX
— Israel Foreign Ministry (@IsraelMFA) June 10, 2025
Israel will Hilfsgüter vom Schiff in Gazastreifen bringen
Das israelische Außenministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die „‚Selfie-Yacht‘ der ‚Promis‘“ mittlerweile in Israel vor Anker liege, nachdem sie zuvor von der israelischen Marine gestoppt worden war. „Die winzige Menge an Hilfsgütern auf der Yacht, die nicht von den ‚Promis‘ aufgebraucht wurde, wird nun über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht“, hieß es weiter. In einem von dem Außenministerium veröffentlichten Video sind die Aktivisten in orangefarbenen Rettungswesten zu sehen.
Die Freedom Flotilla Coalition hatte zuvor auf X mehrere vorab aufgezeichnete Videos veröffentlicht, in denen die Aktivisten an Bord ihre jeweiligen Heimatländer um Hilfe bitten. Sie seien von israelischen Kräften entführt worden, heißt es in dem Post. Zuvor hatten die Aktivisten mitgeteilt, Drohnen würden das Schiff umkreisen und mit einer weißen, farbähnlichen Substanz besprühen. Zudem sei die Kommunikation über Funk gestört.
Das Segelschiff war vor gut einer Woche von Sizilien aus in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Die Besatzung um Thunberg wollte Hilfsgüter durch die israelische Seeblockade in den Gazastreifen bringen. Thunberg hatte wiederholt an pro-palästinensischen Protesten teilgenommen.
Unabhängig vom Krieg im Gazastreifen riegelt Israel das Palästinensergebiet vom Meer aus strikt ab. Die Sicherheitsmaßnahme war im Jahr 2007 nach der Machtübernahme der islamistischen Hamas eingeführt worden und wird offiziell auch von Ägypten mitgetragen, das im Süden an den Küstenstreifen grenzt. Sie dient dazu, Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden.

