Wirtschaft

Nach Umsatz-Einbruch: Biontech will 2026 Krebs-Medikament auf den Markt bringen

2023 wurden deutlich weniger Umsatz und Gewinn gemacht, weil die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen einbrach. Nun will das Mainzer Pharma-Unternehmen neue Wege gehen.  

Biontech-Chef Uğur Şahin
Biontech-Chef Uğur ŞahinArne Dedert/dpa

Während die Nachfrage für die Corona-Impfungen massiv eingebrochen ist, geht der Mainzer Pharma-Konzern Biontech in Zukunft neue Wege. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, soll die onkologische Forschung mit Milliardenausgaben vorangetrieben werden, um 2026 das erste Krebsmedikament auf den Markt zu bringen. Bis 2030 streben die Mainzer Zulassungen für zehn Indikationen an, berichtet unter anderem die ARD.

In der Onkologie seien zuletzt mehrere Partnerschaften geschlossen und zahlreiche klinische Fortschritte erzielt worden, sagte Unternehmenschef Uğur Şahin bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2023. Es gebe eine Reihe Wirkstoffkandidaten in der mittleren und späten klinischen Entwicklung. Welche das genau sind, sagte er nicht.

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„Wir sind der Überzeugung, dass wir mehrere Chancen haben, unser Ziel zu erreichen. Unsere lizenzierten Vermögenswerte tragen nun zur Wertschöpfung bei“, sagte Medizinchefin Özlem Türeci. Bis Ende 2024 wolle Biontech zehn oder mehr potenziell zulassungsrelevante Studien in der Pipeline zu haben, bekräftigte sie. 

Biontech: Corona-Impfungen sollen Krebs-Forschung mitfinanzieren

Das Geschäft mit Covid-19-Impfstoffen soll die Entwicklung in der Krebs-Forschung weiterhin mitfinanzieren. Jens Holstein, Chief Financial Officer von Biontech, sagte der Bild-Zeitung: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere solide finanzielle Position es uns ermöglichen wird, unsere langfristige Strategie zur Entwicklung innovativer Therapien gegen Krebs, Infektionskrankheiten und andere schwere Erkrankungen voranzutreiben.“

Damit die Entwicklung weg vom Fokus auf Covid-19-Impfstoffe hin zu Krebsmedikamenten gelingt, schraubt Biontech seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung nach oben. 2023 gab das Unternehmen rund 1,8 Milliarden Euro dafür aus. Davon floss der Löwenanteil mit 1,47 Milliarden in die Entwicklung onkologischer Präparate sowie von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten.

Wie bei der Vorstellung der Geschäftszahlen deutlich wurde, hat das Unternehmen im vergangenen Jahr massive Umsatz- und Gewinneinbußen hinnehmen müssen, da viel weniger Impfstoffdosen verkauft wurden.