Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in mehreren Bundesländern Durchsuchungen bei Verdächtigen im Zusammenhang mit zahlreichen Bombendrohungen durchgeführt. Nach Behördenangaben stehen die Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Serie von Drohmails, die bundesweit für Aufsehen sorgten und zahlreiche Polizeieinsätze auslösten.
Im Zentrum der Ermittlungen steht eine Gruppe, die sich laut BKA ausschließlich virtuell in einer geschlossenen Chatgruppe mit dem Namen „Schweinetreff“ vernetzt haben soll. Nach Angaben der Ermittler werden den Beschuldigten Hunderte Drohmails zugerechnet, die sich gezielt gegen Schulen, Hauptbahnhöfe, Einkaufszentren und weitere öffentliche Einrichtungen richteten. Ziel der Gruppe sei es gewesen, „den öffentlichen Frieden unter Androhung von Straftaten zum Nachteil von Leib und Leben zu stören, größtmögliche Einsatzlagen auszulösen und größtmögliche Verunsicherung in der Bevölkerung zu erzeugen“, so die Behörden.
Drohungen führten zu aufwendigen Polizeieinsätzen
Es fanden Durchsuchungen mehrerer Objekte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen sowie Sachsen-Anhalt statt.
Die Drohmails hatten in mehreren Städten aufwendige Polizeieinsätze zur Folge. Im Mai 2024 musste etwa ein Einkaufszentrum in Essen vollständig geräumt werden. Im Saarland führte eine Bombendrohung zur Sperrung eines Bahnhofs und zur Einstellung des Bahnbetriebs. In Magdeburg wurde das Funkhaus des MDR evakuiert und angrenzende Straßen gesperrt. Weitere betroffene Einrichtungen waren Schulen in Bad Hersfeld und Einkaufszentren in Sachsen-Anhalt.
Die Ermittlungen dauern an. Das BKA betont, dass die Beschuldigten Teil einer überregional agierenden Tätergruppierung sein sollen, die es gezielt auf eine Destabilisierung des öffentlichen Raums abgesehen habe. Angaben zu möglichen Festnahmen und weiteren Details zu den Beschuldigten machten die Behörden bislang nicht.


