Asylpolitik

Nach Asyl-Abstimmungen: Mitglieder-Boom bei Grünen und Linken

Die Debatte um eine schärfere Migrationspolitik versetzt Deutschland in Aufruhr: Die AfD stimmte CDU-Vorhaben zu. Zwei politische Gegner profitieren.

Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck kann sich über neue Unterstützer freuen.
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck kann sich über neue Unterstützer freuen.Michael Kappeler/dpa

Grüne und Linke können sich über zahlreiche neue Mitglieder freuen. Nach der kontroversen Debatte über eine verschärfte Migrationspolitik verzeichnen beide Parteien einen waren Boom und gewinnen neue Anhänger. „Über 5.000 Mitgliedsanträge in nur 5 Tagen – das ist ein neuer Rekord. Viele Menschen sind schockiert über die Zusammenarbeit von Friedrich Merz mit der AfD“, so Pegah Edalatian, politische Geschäftsführerin der Grünen.

Auch bei den Linken geht die Zahl der Mitglieder steil nach oben. Allein am Mittwoch registrierte die Partei binnen eines Tages 1151 Anträge, an den darauffolgenden kamen noch einmal rund 5900 hinzu. Waren es Mitte Januar noch 60.060 Mitglieder, zählte man Montagfrüh 71.277. So viele wie zuletzt 2010. „Es ist unglaublich, was die Klärung unserer Positionen und eine klare Fokussierung für eine Energie freisetzt. Viele haben offensichtlich nur darauf gewartet, dass es wieder eine Linke mit klarem Kurs gibt, bei der man sich engagieren kann“, so Parteichefin Ines Schwerdtner.

Söder: Nur Union kann Erfolg der AfD verhindern

Doch während sich die Gegner des Asyl-Kurses von Friedrich Merz bei den Grünen und den Linken zu sammeln scheinen, bleibt man bei der Union weiter selbstbewusst. „Wir dürfen der AfD unser Land nicht überlassen. Die Linke ist kein Schutzwall dagegen, das sind wir“, sagte CSU-Chef Markus Söder auf dem Parteitag der Schwesterpartei CDU in Berlin. „Wir sagen immer wieder nein, nein, nein zu jeder Form der Zusammenarbeit mit der AfD.“ Die Union werde die AfD „mit ganzer Entschlossenheit“ bekämpfen.

Ein weiteres Erstarken der AfD könne nur durch einen echten Politikwechsel erreicht werden. Die Wähler, die wegen ihrer Frustration, ihrer Empörungen und Enttäuschungen mit dem Gedanken spielten, die AfD zu wählen, sollten bedenken, die „wollen uns zerstören“. Viele Funktionäre der AfD seien „ganz rechts außen“, ihre Wähler dagegen nicht, so Markus Söder