Tiere

Schmerzhafter Biss: Nosferatu-Spinne nun in ganz Deutschland verbreitet

Ursprünglich stammt die Nosferatu-Spinne aus dem Mittelmeerraum, inzwischen ist sie auch überall in Deutschland zu finden. Was sollte man zum Umgang mit ihr wissen?

Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Nosferatu-Spinne wurde inzwischen in allen Winkeln der Bundesrepublik gesichtet.
Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Nosferatu-Spinne wurde inzwischen in allen Winkeln der Bundesrepublik gesichtet.Robert Pfeifle/Nabu/dpa

Die Nosferatu-Spinne hat sich inzwischen fast in ganz Deutschland verbreitet. Das teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit, nachdem Experten die Ergebnisse eines Meldeaufrufs ausgewertet hatten. Innerhalb von nur zwei Wochen seien 16.000 Beobachtungen registriert worden. Man müsse zwar von etwa 20 Prozent Fehlbeobachtungen ausgehen. Die Zahl sei dennoch beeindruckend, sagte Nabu-Spinnenexperte Roland Mühlethaler der Deutschen Presse-Agentur.

Die Überprüfung von 7900 Fotos zeigte demnach, dass 84 Prozent der Bestimmungen korrekt waren. Am häufigsten wurde die Nosferatu-Spinne mit der Großen Hauswinkelspinne und anderen Winkelspinnen verwechselt. Diese Arten sehen der Nosferatu-Spinne am ähnlichsten.

Nosferatu-Spinne: Hier ist sie besonders verbreitet

Auch wenn es inzwischen Meldungen aus allen Winkeln der Republik gebe, lägen die Verbreitungsschwerpunkte unverändert im Süden und Westen, hieß es vom Nabu. Vor allem entlang von Rhein, Neckar und Ruhr komme die Nosferatu-Spinne nahezu flächendeckend vor. Nach Norden und Osten dünnten die Nachweise merklich aus.

Besonders in den wärmeren Gegenden von Süd- und Westdeutschland ist die etwa vier Zentimeter große Nosferatu-Spinne schon seit vielen Jahren verbreitet. Auch in Berlin wurde sie zuletzt häufiger gesichtet. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum.

Ihren Namen trägt die Spinne, weil man angeblich auf ihrem Körper das Gesicht des Vampirs Nosferatu aus dem Stummfilm von 1922 erkennen kann. Sie ist jedoch relativ harmlos. Zwar könne sie anders als die meisten in Deutschland lebenden Spinnenarten mit ihren Beißwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen, teilte der Nabu kürzlich mit. Aber der Biss sei bei Menschen in der Regel mit einem Bienen- oder Wespenstich zu vergleichen – sofern keine Allergie vorliege.

Begegnung mit einer Nosferatu-Spinne: Das ist zu tun

Mit bloßer Hand einfangen solle man sie daher nicht, sondern ein Glas über sie stülpen, eine Pappe darunter schieben und sie ins Freie verfrachten. Findet man einen Eierkokon, gestaltet sich das Unterfangen schon schwieriger: Das Muttertier, das den Kokon bewacht, müsse vorsichtig beiseite geschoben werden, etwa mit einem Pinsel. Dann könne es mit der oben beschriebenen Methode gefangen und vor die Tür gebracht werden, rät das Museum.

Den Kokon sollte man im besten Fall nicht einfach heraustragen, damit sich die exotische Spinne nicht noch weiter verbreitet. Daher raten Experten dazu, den Kokon in der heimischen Gefriertruhe einzufrieren. Andernfalls könnten aus daraus bis zu 30 Jungtiere schlüpfen, so Lars Friman, Experte für Spinnen beim Nabu gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online.

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