Die Virusinfektion Mpox (früher Affenpocken) tritt weiter in allen Teilen der Welt auf. Wegen einer neuen Untervariante in Afrika ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) so besorgt, dass sie einen Notfallausschuss einberufen hat. Die darin vertretenen unabhängigen Experten sollen am Mittwoch darüber beraten, ob es sich um eine „Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC - Public Health Emergency of Internatonal Concern) handelt.
So eine Notlage wurde 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgerufen, ebenso 2022 wegen des damaligen Mpox-Ausbruchs. Das hat keine unmittelbaren Konsequenzen, sondern soll vielmehr Regierungen und Behörden in aller Welt wachrütteln, damit sie sich auf eine Häufung von Fällen vorbereiten können.
Nach Angaben der ist die Zahl der laborbestätigten gemeldeten Mpox-Fälle im Juni gegenüber dem Vormonat etwas zurückgegangen, von 963 auf 934. Weil aber weniger getestet und nicht alle Fälle gemeldet werden, geht die WHO davon aus, dass die Zahl wahrscheinlich höher liegt.
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Welche Symptome treten bei einer Mpox-Infektion auf?
Allgemeine Symptome einer Ansteckung mit Mpox können Fieber-, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein. Es entwickeln sich teilweise sehr schmerzhafte Hautveränderungen in Form von Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen. Haut- und Schleimhautveränderungen an Mund und Augen sind ebenfalls möglich.
Infektionen mit der neuen Variante Klade Ib (römisch 1 b) sind nach Angaben der Gesundheitsexperten im Kongo schlimmer als mit anderen Varianten. Sie sorgen für stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptome. Frauen erlitten Fehlgeburten und für Kinder sei die Krankheit lebensgefährlich.
MPox: Wie steckt man sich mit dem Virus an?
Bei Mpox handelt es sich um eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare Virus-Erkrankung. Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind bei engem Kontakt ebenfalls möglich, etwa beim Sex.
Für Infektionen mit Mpox Klade I galt bislang vor allem der Kontakt mit Wildtieren oder deren Fleisch als ausschlaggebend. Für den weltweiten Ausbruch 2022 war Klade II verantwortlich. Die Betroffenen hatten in den überwiegenden Fällen nur milde Symptome. Dazu gehören Pusteln vor allem im Genitalbereich. Bei der neuen Variante Ib kann der ganze Körper einschließlich Kopfhaut mit erbsengroßen Pusteln bedeckt sein.
Klade Ib dürfte seit September 2023 zirkulieren und sich nach Angaben der Behörden zunächst über Sexarbeiterinnen verbreitet haben. Inzwischen stecken sich Menschen aber im normalen Kontakt an. „Wir sind sehr besorgt über den Ausbruch“, sagt WHO-Mpox-Expertin Rosamund Lewis.
Die WHO beurteilt das Risiko einer Ansteckung mit Mpox-Viren der Klade I (römisch eins) und II in Teilen der Demokratischen Republik Kongo als hoch.
MPox-Fälle: WHO geht von hoher Dunkelziffer aus
Im Juni wurden unter anderem 100 Mpox-Fälle aus der WHO-Region Europa gemeldet, 175 aus Nord-, Mittel- und Südamerika und 567 aus der Region Afrika. Dort traten 96 Prozent der Fälle in der Demokratischen Republik Kongo auf.
Mangels Testmöglichkeiten sei in dem Land nur ein Viertel der vermuteten Fälle getestet worden. Davon waren zwei Drittel positiv. „Die Zahl der bestätigten Fälle ist daher eine Unterschätzung der tatsächlichen Belastung“, so die WHO.



