Die EU hat am Mittwoch entschieden, das mit Russland geschlossene Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergabe für Reisende vollständig aussetzen. Nun reagiert Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, mit einer Drohung. Das Statement wurde in einem Briefing des russischen Außenministeriums veröffentlicht.
„Strahlung hat keinen Reisepass. Sie braucht kein Visum, um Grenzen zu überschreiten. Wenn in Saporischschja etwas passiert, wird es nicht um Visa, Pässe oder Grenzen gehen“, so Sacharowa.
Aus Sorge vor einem atomaren Unglück durch den Krieg in der Ukraine wird Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja derzeit von einem Team aus 14 internationalen Experten überprüft. Die Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) traf am Donnerstag nach wochenlangen Vorbereitungen in dem AKW ein.
Mit sechs Reaktoren – von denen derzeit zwei in Betrieb sind – und einer Kapazität von 5700 Megawatt ist es die leistungsstärkste Nuklearanlage in Europa. Das Kraftwerk im Süden der Ukraine ist schon seit einem halben Jahr von russischen Truppen besetzt. Immer wieder steht es unter Beschuss - auch am Donnerstag wieder.
Die EU zeige sich zu wenig besorgt über die Angelegenheit – gemeint ist offenbar die Lage am Atomkraftwerk – so Sacharowa. „Die liberalen europäischen Regime haben eine Menge selbstzerstörerischer und selbstmörderischer Entscheidungen getroffen,“ erklärt die Sprecherin weiter.
EU setzt Visa-Abkommen mit Russland aus


