Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe hat angekündigt, vermehrt Hostels und Hotels als kurzfristige Unterbringungen für Geflüchtete in Berlin zu nutzen. „Da arbeiten wir mit Hochdruck dran“, sagte Kiziltepe am Freitag im RBB-Inforadio. Dabei gehe es um kurzfristige Unterbringungen. Die Verhandlungen werden vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten geführt. Bereits in der nächsten Woche sollen die ersten Menschen in neu angemieteten Hostels untergebracht werden. Insgesamt sollen bis zum Jahresende 1500 Plätze für Geflüchtete dazukommen.
Parallel dazu sollen die Kapazitäten in den bereits bestehenden Großunterkünften auf dem Gelände der ehemaligen Flughäfen in Tegel und Tempelhof ausgeweitet werden. „Leider ist eine dezentrale Unterbringung aufgrund der Zahlen so schnell nicht möglich“, sagte die SPD-Politikerin. Grundsätzlich halte der Senat aber an dem Ziel fest, Menschen auch menschenwürdig in Wohnungen unterzubringen. „Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es so, dass wir beschlossen haben, die Großunterkünfte zu erweitern.“
Sozialsenatorin: Kapazitäten waren bereits im Juni zu 98 Prozent ausgelastet
Der Handlungsdruck angesichts deutlich gestiegener Zahlen ist groß. „Wir bauen auch Feldbetten auf“, sagte Kiziltepe. „Mein Ziel ist es, dass kein Mensch auf der Straßen landen muss.“ Kiziltepe räumte ein, dass immer mehr Menschen auf engem Raum das Risiko von Problemen erhöhen: „Diese Menschen sind auf der Flucht, sie fliehen vor Krieg. Natürlich sind die traumatisiert“, sagte sie. „Großunterkünfte bergen die Gefahr, dass Konflikte entstehen.“
„Das wollen wir gemeinsam mit den ehrenamtlichen Organisationen und mit den Wohlfahrtsverbänden besprechen und verstärkt in die Unterkünfte gehen, um mehr pädagogische und sozialpyschologische Angebote machen zu können“, so die SPD-Politikerin.
„Ich habe im Juni schon gesagt, dass unsere Kapazitäten zu 98 Prozent ausgelastet sind“. Für den nötigen Ausbau sei aber zunächst ein Senatsbeschluss nötig gewesen. Die ebenfalls erforderliche Prüfung von infrage kommenden Flächen habe Zeit gebraucht. „Aber wir werden in den kommenden Wochen, Tagen den Ausbau beschleunigen.“


