Nachdem ein Ufologe am Dienstag versteinerte Überreste zweier angeblicher außerirdischer Leichen vor dem mexikanischen Kongress vorgestellt hatte, sieht er sich nun mit Betrugsvorwürfen konfrontiert. Der mexikanische Journalist und Ufologe José Jaime Maussan hatte unter Eid behauptet, es handele sich bei zwei in einer Mine in Peru gefundenen Mumien um „nichtmenschliche Wesen, die nicht Teil unserer irdischen Evolution sind“. Laut der Nationale Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) ist die Herkunft des Fundes allerdings noch unbekannt.
Bei seiner Präsentation vor dem Kongress versicherte Maussan den Gesetzgebern, die beiden Leichen seien mehr als eintausend Jahre alt. Sie seien 2017 in einer Mine zwischen den peruanischen Städten Palpa und Nazca gefunden worden. Maussan zitierte bei seinem Vortrag Forschungsergebnisse der UNAM aus dem Jahr 2017, um sich und seinen Auftritt glaubwürdiger zu machen, berichtete die mexikanische Zeitung El Financiero.
UNAM in Mexiko: Analyse bestimmte das Alter der Leichen, nicht die Herkunft
In den Sozialen Netzwerken sorgte der Auftritt Maussans für Aufregung. Handelt es sich bei dem Fund wirklich um außerirdische Leichen? Das Institut für Physik der UNAM gab daraufhin am Mittwoch eine kurze Erklärung heraus und erklärte, die durchgeführten Forschungsarbeiten hätten mittels Kohlenstoff-14-Analyse lediglich das Alter der Leichen bestimmt. Rückschlüsse auf die Herkunft dieser Proben könnten aber „in keinem Fall“ gezogen werden.
Scientists unveiling two alleged alien corpses took place in Mexico, which are retrieved from Cusco, Peru.#Aliens pic.twitter.com/xnWne9IiLB
— Keyur Mistry (@nopeMBA) September 13, 2023
In der Erklärung distanzierte sich das Institut von jeglicher „Verwendung, Interpretation oder Falschdarstellung der Ergebnisse“ der Analyse. Bei den Proben habe es sich um Haut- und Gehirngewebe von etwa 0,5 Gramm gehandelt.
Vor dem Kongress hatte Maussan jedoch betont: „Es gibt einen klaren Beweis dafür, dass wir uns mit nichtmenschlichen Proben konfrontiert sehen, die mit keiner anderen Spezies in unserer Welt verwandt sind.“ Er ergänzte: „Jeder wissenschaftlichen Institution stehen alle Möglichkeiten offen, sie zu untersuchen.“
Alien-Leichen: Vorwürfe des Betrugs schon 2017
Als die Entdeckung der angeblichen Außerirdischen im Juni 2017 bei einer Pressekonferenz in Lima vorgestellt wurde, zweifelten schon damals Wissenschaftler an deren Echtheit. Der Journalist Jois Mantilla, der bei der Pressekonferenz anwesend war, berichtete laut El Financiero, dass Fachleute damals vermuteten, die Körper seien mit den Überresten von Tieren verfälscht worden. Hände und Füße seien verstümmelt und die Augenhöhlen der Mumien herausgeschnitten worden, „um ihr ein außerirdisches Aussehen zu verleihen“, so Mantilla.
Wie Mantilla laut El Financiero mitteilte, seien nie Tests durchgeführt worden, um zu beweisen, dass es sich bei dem Fund nicht um „nichtmenschliche Wesen“ handelt. Auch die Forscherin Julieta Fierro am Institut für Astronomie der UNAM äußerte sich der Nachrichtenagentur AP News zufolge am Mittwoch skeptisch und sagte, dass viele Details zu den Leichen „keinen Sinn ergeben“.


