Melania Trump, ehemalige First Lady der Vereinigten Staaten, setzt sich in ihren Memoiren nachdrücklich für das Recht auf Abtreibung ein. Darüber berichtet der britische Guardian, der ausführlich und exklusiv aus dem Buch zitiert, das am kommenden Dienstag erscheinen soll.
„Es muss unbedingt gewährleistet werden, dass Frauen ihre Entscheidung, Kinder zu bekommen, aus eigener Überzeugung und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung treffen können“, schreibt die Frau des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.
„Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst die Macht haben zu bestimmen, was sie mit ihrem eigenen Körper macht? Das Grundrecht einer Frau auf individuelle Freiheit, auf ihr eigenes Leben, gibt ihr die Befugnis, ihre Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie es wünscht“, schreibt Melania Trump. Die Einschränkung des Rechts einer Frau, selbst zu entscheiden, ob sie eine ungewollte Schwangerschaft abbricht, sei gleichbedeutend damit, ihr die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verweigern: „Diese Überzeugung hat mich mein ganzes Erwachsenenleben lang begleitet“, schreibt die ehemalige First Lady.
US-Wahl 20204: Warum das Thema Abtreibung entscheidend ist
Das Thema Abtreibung spielt eine zentrale Rolle im US-Wahlkampf 2024 und Donald Trump ist sich dessen bewusst. Die Kampagne der US-Demokraten um Vizepräsidentin Kamala Harris hebt derzeit Trumps Rolle bei der Aufhebung des nationalen Schutzes der Abtreibungsrechte hervor.
Trump hatte während seiner ersten Amtszeit drei Mitglieder in den Obersten Gerichtshof der USA berufen, die entscheidend zur Aufhebung des Urteils Roe v. Wade im Jahr 2022 beitrugen. Das Urteil führte zu einem Flickenteppich von Abtreibungsregelungen in den einzelnen Bundesstaaten, einschließlich restriktiver Gesetze in mehreren der umkämpften Bundesstaaten, die die Wahl 2024 entscheiden könnten.
Eine im August von Reuters/Ipsos durchgeführte Umfrage ergab, dass eine Mehrheit der Wähler in den USA, darunter 34 Prozent der Republikaner, sich wünschen, dass der nächste Präsident den Zugang zu Abtreibungen schützt oder verbessert. Ein Sprecher der Kampagne von Kamala Harris sagte dem Guardian: „Unglücklicherweise für Frauen in ganz Amerika ist Trump anderer Meinung als seine Ehefrau und das ist der Grund, warum mehr als eine von drei amerikanischen Frauen unter Trumps Abtreibungsverbot leben“ und dieses Verbot bedrohe„ ihre Gesundheit, ihre Freiheit und ihr Leben“.
So sah sich Trump diese Woche dazu gezwungen, auf das Thema einzugehen, indem er auf X klarstellte, dass er im Falle einer Wiederwahl ein Veto gegen ein bundesweites Abtreibungsverbot einlegen würde, „weil es Sache der Bundesstaaten ist, entsprechend dem Willen ihrer Wähler zu entscheiden“.
EVERYONE KNOWS I WOULD NOT SUPPORT A FEDERAL ABORTION BAN, UNDER ANY CIRCUMSTANCES, AND WOULD, IN FACT, VETO IT, BECAUSE IT IS UP TO THE STATES TO DECIDE BASED ON THE WILL OF THEIR VOTERS (THE WILL OF THE PEOPLE!). LIKE RONALD REAGAN BEFORE ME, I FULLY SUPPORT THE THREE…
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 2, 2024

