Hamburg

Brand in Hamburger Marienkrankenhaus: Drei Tote und mehr als 50 Verletzte

Mitten in der Nacht brennt es in einem Hamburger Krankenhaus. Die Feuerwehr versucht, Menschen über die Fenster ins Freie zu retten. Für einige Patienten kommt jede Hilfe zu spät.

Sanitäter des Rettungsdienstes der Hamburger Feuerwehr warten am Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde.
Sanitäter des Rettungsdienstes der Hamburger Feuerwehr warten am Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde.Steven Hutchings/dpa

Bei einem nächtlichen Brand im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde sind drei Patienten ums Leben gekommen und mehr als 50 Menschen verletzt worden. Bei allen Todesopfern handele es sich um Erwachsene, sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen zwei lebensbedrohlich verletzte Menschen sowie 16 Schwer- und 36 Leichtverletzte.

Teile des Krankenhauses mussten wegen des Feuers in einem der Klinikgebäude evakuiert werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden teilweise in der Notaufnahme der Klinik versorgt oder in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Rettungsmaßnahmen seien inzwischen abgeschlossen, der Brand gelöscht, sagte der Sprecher am frühen Morgen.

Brand in Marienkrankenhaus: Feuer in Geriatrie ausgebrochen

Das Feuer war aus noch ungeklärten Gründen im Erdgeschoss der Klinik in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Danach schlugen die Flammen auf den ersten Stock über. Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik augenscheinlich komplett aus. Das komplette Ausmaß des Sachschadens war zunächst unklar.

Der vom Brand im Erdgeschoss verursachte Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes gezogen, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch die angrenzenden Gebäude wurden kontrolliert und dort untergebrachte Patientinnen und Patienten untersucht.

Menschen über Fenster gerettet

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von etwa 160 Einsatzkräften vor Ort. Die Rettung der Betroffenen erfolgte über Drehleitern, tragbare Leitern und über die Flure mit sogenannten Fluchthauben. „An den Fenstern waren mehrere Personen, also Patientinnen und Patienten, die da um Hilfe gerufen haben“, sagte der Feuerwehrsprecher.

Auf der betroffenen Station für Altersmedizin befanden sich überwiegend Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt waren. Einige saßen im Rollstuhl oder konnten ihre Zimmer wegen des dichten Rauchs nicht mehr verlassen. Die Feuerwehr musste viele Patientinnen und Patienten mit sogenannten Fluchthauben, die den Menschen über den Kopf gezogen werden, durch die verqualmten Flure nach draußen bringen. Andere wurden über tragbare Leitern oder mithilfe von Drehleitern durch die Fenster gerettet. Das Feuer sei nach etwa 20 Minuten gelöscht gewesen.

Erzbistum Hamburg ruft die Gläubigen zum Gebet auf

Das Marienkrankenhaus ist eigenen Angaben zufolge eines der größten konfessionellen Krankenhäuser Norddeutschlands. Es hat demnach rund 600 Betten und behandelt jedes Jahr etwa 93.000 Patientinnen und Patienten.

Das Erzbistum Hamburg hat die Gläubigen zum Gebet für die Opfer aufgerufen. Erzbischof Stefan Heße habe die Nachricht mit tiefer Bestürzung und Trauer aufgenommen, erklärte ein Sprecher.

„Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Toten, bei den vielen Verletzten, Angehörigen und Mitarbeitenden“, hieß es in einer Mitteilung. Das Erzbistum danke den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten für den schnellen und professionellen Einsatz. Das Marienkrankenhaus gehört zur gemeinnützigen Ansgar-Gruppe, deren Gesellschafter das Erzbistum ist.