Charlottenburg-Wilmersdorf

Ehrung von Margot Friedländer: Platz am Kurfürstendamm soll ihren Namen tragen

Nachdem Margot Friedländer am Freitag gestorben ist, setzen sich mehrere Fraktionen in Charlottenburg-Wilmersdorf dafür ein, einen Platz am Kurfürstendamm nach ihr zu benennen.

In Charlottenburg-Wilmersdorf soll ein Platz am Kurfürstendamm nach der verstorbenen Zeitzeugin und Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer benannt werden.
In Charlottenburg-Wilmersdorf soll ein Platz am Kurfürstendamm nach der verstorbenen Zeitzeugin und Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer benannt werden.Christian Ditsch/epd

Nach dem Tod der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer soll ein Platz in der Nähe des Kurfürstendamms nach ihr benannt werden. Die Grünen und die CDU-Fraktion in Charlottenburg-Wilmersdorf haben dazu einen Dringlichkeitsantrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht. Darin fordern sie das Bezirksamt auf, bei der Senatsverwaltung die offizielle Benennung zu beantragen. Der bislang unbenannte Platz soll künftig Margot-Friedländer-Platz heißen.

Dem Antrag zufolge soll die Benennung zum ersten Todestag von Margot Friedländer am 9. Mai 2026 erfolgen. Der Berliner Senat soll gebeten werden, diese Benennung abweichend von den üblichen Fristen für Straßenbenennungen zu unterstützen und zu koordinieren.

Margot Friedländer, die in Berlin geboren wurde und am vergangenen Freitag starb, war eine Ehrenbürgerin der Stadt. Als Überlebende des Holocaust setzte sie sich bis zu ihrem Tod für Versöhnung, Toleranz und gegen das Vergessen ein. „Durch die Benennung eines Platzes soll ihr Name, ihr Leben und ihr Wirken im Gedächtnis der Öffentlichkeit manifestiert werden“, heißt es in dem Antrag.

Charlottenburg: Kurfürstendamm vor 1933 Zentrum jüdischen Lebens

Vor 1933 war die Umgebung rund um den Kurfürstendamm ein Zentrum des jüdischen Lebens in Charlottenburg. „Viele jüdische Familien wohnten in diesem Viertel, führten Geschäfte oder waren Teil des intellektuellen, kulturellen und sozialen Lebens“, heißt es. Friedländers Biografie spiegele das Schicksal vieler jüdischer Berlinerinnen und Berliner wider, die durch das NS-Regime entrechtet, verfolgt und ermordet wurden.

„Ein ‚Margot-Friedländer-Platz‘ entlang des Kurfürstendamms wäre ein würdiger, zentraler und historisch sinnstiftender Ort, um das Leben und Wirken einer der bedeutendsten Zeitzeuginnen der Stadt dauerhaft im öffentlichen Raum zu verankern“, wird der Antrag begründet. Bis zum 30. November 2025 soll die BVV zum Fortschritt des Antrags berichten.