Das Louvre in Paris konnte am Montag nicht wie gewohnt öffnen. Grund dafür war ein spontaner Streik der Mitarbeiter, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Tausende Besucher warteten in langen Schlangen vor dem meistbesuchten Museum der Welt, wie Videos und Bilder in den sozialen Netzwerken zeigten.
Der spontane Streik brach während einer routinemäßigen internen Sitzung aus, bei der Galeriewärter, Ticketverkäufer und Sicherheitspersonal sich weigerten, ihre Posten einzunehmen. Die Mitarbeiter leiden dem AP-Bericht zufolge unter unkontrollierbaren Menschenmengen und chronischem Personalmangel, die Arbeitsbedingungen seien „unhaltbar“.
Streik im Louvre: „Massenbekundung der Verzweiflung“
„Was als geplante monatliche Informationsveranstaltung begann, entwickelte sich zu einem Massenbekundung der Verzweiflung“, sagte Sarah Sefian von der Gewerkschaft CGT-Kultur laut AP. Gegen 10.30 Uhr hätten Gespräche zwischen den Beschäftigten und der Geschäftsführung begonnen, die bis zum Nachmittag dauerten. Auch am frühen Nachmittag blieb das Museum geschlossen.
Es ist schon lange bekannt, dass das Louvre für die aktuellen Besucherzahlen nicht ausgelegt ist. Das Museum verzeichnete im vergangenen Jahr rund 8,7 Millionen Besucher, geplant wurde es für weniger als die Hälfte. Anfang dieses Jahres warnte die Direktorin des Museums, Laurence des Cars, dass Temperaturschwankungen wertvolle Kunstwerke gefährden und Bedürfnisse der Besucher wie Zugang zu Essen und Toiletten nicht ausreichend sichergestellt seien.
Nach Plänen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll das Louvre in den kommenden Jahren umfangreich renoviert werden. Bis zum Jahr 2031 ist unter anderem die Entstehung eines neuen Eingangs geplant, die Mona Lisa soll in einen neuen, eigenen Raum verlegt werden, der mit einem separaten Ticket zugänglich ist. Doch so lange könne man nicht auf Hilfe warten, sagte Sefian. „Unsere Teams stehen jetzt unter Druck. Es geht nicht nur um die Kunst – es geht um die Menschen, die sie schützen.“


