Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) plant eine Machbarkeitsstudie zur weltraumgestützten Solarenergie. Mit dem Projekt „Solaris“ sollen die EU-Klimaziele, bis 2050 keine Treibhausgase mehr auszustoßen, realisiert werden. Die Kosten und Risiken sind jedoch immens.
Nach Angaben der ESA soll „Solaris“ eine dreijährige Studie sein, die sich mit technischen Fragen im Zusammenhang mit „Space Based Solar Power“ (SBSP) befasst, einem Konzept, bei dem Sonnenenergie in Elektrizität umgewandelt wird.
Das Projekt steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Die Frage der Finanzierung ist völlig offen, die Technologie noch nicht einsatzbereit. Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, twitterte am vergangenen Dienstag, dass er die EU-Mitgliedstaaten auf dem Ministertreffen in diesem November um die Finanzierung eines Vorbereitungsprogramms für weltraumgestützte Solarenergie bitten werde. Dies solle die Gewinnung von SBSP mit Studien und der Entwicklung von Technologien weiter vorantreiben.
Space-based Solar Power would be an important step towards carbon neutrality and energy independence for Europe. Two recent independent studies strongly recommend investments to advance the SBSP technologies needed to address our growing energy crisis: https://t.co/aQImYF3fyN pic.twitter.com/VJ8z5lCLnp
— Josef Aschbacher (@AschbacherJosef) August 16, 2022
Nach den Angaben von Aschbacher klingt das Verfahren vielversprechend: „Weltraumgestützte Solarenergie wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Kohlenstoffneutralität und Energieunabhängigkeit für Europa. Zwei kürzlich veröffentlichte unabhängige Studien empfehlen nachdrücklich Investitionen zur Förderung der SBSP-Technologien, die zur Bewältigung unserer wachsenden Energiekrise erforderlich sind “, schrieb er auf Twitter.
Solarenergie aus dem Orbit könnte Energiekrise lösen
Eine der besagten Studien kam zu dem Schluss, dass ab 2050 pro Jahr 800 Terawattstunden saubere Grundlastenergie aus dem Weltall kommen könnten. Dies würde etwa einem Drittel des gesamten Stroms entsprechen, der 2020 in der Europäischen Union erzeugt worden sei, heißt es von dem Unternehmen Frazer-Nash.
Die zweite Studie kam zu ähnlichen Schlüssen. So heißt es, dass SBSP ein hohes Potenzial habe, eine wettbewerbsfähige erneuerbare Technologie zu werden. Noch stünden dem aber die relativ hohen Vorlaufkosten und die Skepsis auf der Entscheidungsebene gegenüber. Europa biete sich hier aber die Gelegenheit, „Technologieführerschaft in den damit verbundenen Bereichen zu erwerben“, so das Unternehmen Roland Berger.
„Es wird an Europa, der ESA und ihren Mitgliedstaaten liegen, die Grenzen der Technologie auszuloten, um eines der dringendsten Probleme für die Menschen dieser Generation zu lösen“, heißt es von ESA-Chef Josef Aschbacher in einem seiner Tweets.
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