Tempelhof-Schöneberg

Linken-Demo gegen Wagenknecht-Auftritt: „Sahra, lass das Schwurbeln sein“

Wagenknecht und die Berliner Linke sind sich in vielen Fragen uneinig. Ein Bezirksverband lässt sie dennoch heute bei einer Kundgebung auftreten. Dagegen regt sich Protest.

Sahra Wagenknecht.
Sahra Wagenknecht.dpa/Michael Kappeler

Eine bevorstehende Kundgebung mit der Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht in Berlin sorgt derzeit in der Partei für Aufruhr. Am Donnerstagabend soll die in ihrer eigenen Partei umstrittene Politikerin beim Bezirksverband Tempelhof-Schöneberg eine Rede bei einer Kundgebung zum Thema „Wir fordern: Heizung, Brot und Frieden!“ halten. Aus dem politisch linken Spektrum heraus wird einem Bericht des Tagesspiegels zufolge eine Gegen-Veranstaltung unter dem Motto „Sahra, lass das Schwurbeln sein“ erwartet.

Linke-Spitzenkandidat für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, Klaus Lederer, erwiderte am Dienstag angesprochen auf den Wagenknecht-Auftritt, dass sie in Berlin nicht zur Wahl stünde und weist darauf hin, dass der Landesverband „in vielen Fragen zentral anders tickt“. Elif Eralp, seit 2018 Mitglied des Landesvorstands, twitterte dem Bericht zufolge am Dienstag zur Veranstaltung: „Wagenknecht spricht dort nicht in unserem Namen!“ Dem Bezirksverband Tempelhof-Schöneberg stünde zudem eine große Mehrheit im Landesverband gegenüber.

Sahra Wagenknecht in ihrer Partei heftig umstritten

Wagenknecht war vor allem durch ihre Aussagen zum Krieg in der Ukraine in der eigenen Partei massiv in die Kritik geraten. So hatte sie etwa bekundet beim Ukraine-Krieg eine Mitverantwortung der USA und der Nato zu sehen. Die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht hatte zuletzt öffentlich Erwägungen angestellt, eine neue Partei zu gründen. Im Parteiensystem gebe es eine Leerstelle, die die Linke nicht ausfülle, hieß es Ende des vergangenen Jahres aus ihrem Umfeld.

Im SWR 2 Tagesgespräch sagte Linken-Chefin Janine Wissler über eine mögliche Parteigründung durch Wagenknecht: „Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie das ernsthaft vorhat.“ Die Linke solle daran arbeiten, in diesem Jahr wieder auf die „Erfolgsspur“ zu kommen. (mit dpa)