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„Hoffentlich können sie schwimmen“: US-Senator verspottet Greta Thunberg wegen Gaza-Reise

US-Senator Lindsey Graham verhöhnt Greta Thunberg nach ihrem Start Richtung Gazastreifen. Viele Nutzer werfen ihm menschenverachtenden Zynismus vor.

Aktivisten der Freedom Flotilla Coalition gehen an Bord des Bootes Madleen, bevor sie vom sizilianischen Hafen Catania in Richtung Gaza auslaufen.
Aktivisten der Freedom Flotilla Coalition gehen an Bord des Bootes Madleen, bevor sie vom sizilianischen Hafen Catania in Richtung Gaza auslaufen.Salvatore Cavalli/AP/dpa

Der US-Senator Lindsey Graham hat mit einem Kommentar in den sozialen Netzwerken für Wirbel gesorgt. Der republikanische Politiker aus South Carolina kritisierte die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg dafür, dass sie inmitten des Krieges zwischen Israel und der Hamas versucht, nach Gaza einzureisen. Graham schrieb auf der Onlineplattform X: „Hoffentlich können Greta [Thunberg] und ihre Freunde schwimmen!“. 

Thunberg, der irische „Game of Thrones“-Schauspieler Liam Cunningham und die französisch-palästinensische Politikerin Rima Hassan gehören zur elfköpfigen Crew, die am Sonntag nach Gaza aufgebrochen war, um Hilfsgüter in das Krisengebiet zu liefern. Ihr Segelschiff, die Madleen, ist Teil der sogenannten „Freedom Flotilla Coalition“. Ihre Reise soll sieben Tage dauern, bis sie ihr Ziel erreichen, insofern sie nicht aufgehalten werden.

„Freedom Flotilla Coalition“: Hat Israel ein Schiff angegriffen?

Thunberg wollte bereits Anfang Mai mit einem Schiff der „Freedom Flotilla Coalition“ in den Gazastreifen reisen. Das Schiff war jedoch in internationalen Gewässern vor Malta bei einem mutmaßlichen Drohnenangriff beschädigt worden. Aktivisten vermuteten damals, Israel habe das Schiff angegriffen. In Anspielung auf die potenziell gefährliche Eskapade gab der mit Donald Trump verbündete Senator Graham den Reisenden nun diese Botschaft mit auf den Weg.

Die jetzige Crew besteht neben den Prominenten aus Helfern, Aktivisten und Dokumentarfilmern, die hoffen, die israelischen Verteidigungsanlagen zu durchbrechen, die vor und an der Küste patrouillieren. Israel verfügt über drei Marine-Patrouillengeschwader, die regelmäßig zur Verteidigung der Küste des jüdischen Staates und der Küste des Gazastreifens eingesetzt werden. Jedes dieser Geschwader ist mit einer Reihe fortschrittlicher Kanonen ausgestattet.

Viele X-Nutzer reagierten empört auf den Kommentar von Graham. Der ehemalige MSNBC-Moderator und Journalist Mehdi Hasan nannte es eine Bedrohung. „Es ist schwer zu beschreiben, wie soziopathisch, verstört und kriminell einige der Pro-Israel-Leute geworden sind“, fügte er hinzu. Ein anderer schrieb: „Warum macht ein 69-jähriger US-Senator Witze über das Ertrinken einer 22-jährigen schwedischen Aktivistin? Ist das der Stand der amerikanischen Politik heute?“.