Aktivisten der Letzten Generation haben am Freitagmorgen in einer Reihe von Städten mit Sitzblockaden den Verkehr behindert. In Berlin protestierten die Aktivisten unter anderem am Kreisverkehr rund um die Siegessäule. Mehrere Menschen klebten sich dort auf die Fahrbahn und blockierten so die Hofjägerallee und die Straße des 17. Juni in Richtung Brandenburger Tor.
Bei einer zufälligen Begegnung vor dem Bundestag hat Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation, nach Angaben der Gruppe den Bundeskanzler Olaf Scholz zudem am Freitag damit konfrontiert, dass seine Regierung das Klimaschutzgesetz brechen würde. Daraufhin habe der Kanzler geantwortet: „Wir sind das Land, das in großem Maß modernisiert und CO2-neutral wirtschaften wird, nur für Sie!“ Dabei soll er mit der Hand auf die Aktivistin gezeigt haben.
Nach Ansicht der Aktivisten zeige der Wortwechsel, „dass der Kanzler die Klimakatastrophe nicht in seiner ganzen Tragweite anerkennt“.
BREAKING: Olaf Scholz vor Bundestag mit Gesetzesbruch konfrontiert ❗@carla_hinrichs_ fragte den @Bundeskanzler, wann er die Gesellschaft schützen wird.
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) July 14, 2023
Scholz zeigt auf die Sprecherin der #LetzteGeneration und sagt, dass Deutschland Klimaschutz betreibe - "Nur für Sie!" pic.twitter.com/SXLKuAUqrJ
Weitere Blockaden gab es an der Heidestraße/Ecke Döberitzer Straße, an der Minna-Cauer-Straße, an der Hofjägerallee und an der Dorotheenstraße/Ecke Ebertstraße. Die Blockade am Großen Stern löste die Polizei bereits nach einer Stunde auf, als letztes war um 11 Uhr die Ecke Dorotheenstraße/Ebertstraße frei. An der Siegessäule ließ die Polizei laut einem dpa-Reporter zunächst zwei Aktivisten auf dem Boden kleben, weil sie den Verkehr nicht beeinträchtigten.
Weitere Aktionen der Letzten Generation in Berlin-Mitte lassen auf sich warten
Laut Letzter Generation waren auch Aktionen in der Nähe des Hauptbahnhofs, auf der Wilhelmstraße in Mitte und auf der Invalidenstraße geplant. Bislang ist dort aber nichts passiert. Die Aktivisten nannten ihren Protest „Transparenzkampagne“. Bei den Blockaden hielten sie Banner mit der Aufschrift „Wir brechen das Gesetz!“ hoch und trugen Masken mit den Gesichtern von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Seit 8 Uhr fanden laut Letzter Generation außerdem Sitzblockaden unter anderem in Braunschweig, Dresden, Freiburg, Leipzig, München, Nürnberg, Potsdam und Ulm statt. Insgesamt gab die Letzte Generation am Freitag bekannt, in 26 Städten den Verkehr blockieren zu wollen.
Bundesweite Blockaden der Letzten Generation: Zwei Verletzte
In einem Stau als Folge einer Blockade der Autobahn 73 in Nürnberg wurde ein Autofahrer verletzt. Der 31-Jährige hat nach Polizeiangaben in einem Stau wohl wegen mangelnder Aufmerksamkeit den Anhänger eines Lastwagens zu spät gesehen und wurde mit seinem Fahrzeug unter dem Anhänger eingeklemmt. Zur Schwere der Verletzungen konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

