Aktivismus

Klimaprotest: „Letzte Generation“ versuchte, Flughafen BER zu blockieren

Klimaaktivisten haben sich am Donnerstag auf die Rollfelder des Hauptstadtflughafens geklebt. Die Bundespolizei beendete die Aktion.

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ am Münchner Flughafen.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ am Münchner Flughafen.Letzte Generation

Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Donnerstagvormittag den Hauptstadtflughafen BER und den Münchner Flughafen besetzt. Wie die Gruppe in einer Pressemitteilung mitteilte, wollen sich die Aktivisten so dem „staatlich hochsubventionierten Mitverursacher der Klimakatastrophe direkt“ entgegenstellen.

Aktivisten klebten sich auf den Rollfeldern der Flughäfen fest. In den sozialen Medien wurden Videos und Fotos der Aktion geteilt. Informationen der „Tagesschau“ zufolge war zeitweise eine der beiden Start- und Landebahnen des Münchner Flughafens gesperrt. Auch im Süden des Flughafens hätten Aktivisten versucht, auf das Gelände zu gelangen. Sie konnten hier aber von der Polizei gestoppt werden. Laut Flughafensprecher wurde die Aktion der Aktivisten dort schnell beendet.

Bayerns Innenminister verurteilt Aktion

Die Polizei in Oberbayern teilte auf Twitter mit, dass sich ein Aktivist in Polizeigewahrsam befindet. „Die letzte festgeklebte Person wurde um 11:09 Uhr von der Polizei und Flughafenfeuerwehr gelöst und in Gewahrsam genommen“, hieß es in dem Beitrag.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verurteilte die Aktion in München. „Es ist absolut unverantwortlich, durch Blockadeaktionen in den Flugverkehr einzugreifen“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Es stehe der Verdacht eines „Gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr“ sowie weiterer Straftaten im Raum.

Aktivisten blockierten BER bereits Ende November

Ein Pressesprecher des BER bestätigte gegenüber der Berliner Zeitung einen Einsatz der Sicherheitskräfte im Sicherheitsbereich des Flughafens. Auslöser sei ein unbefugtes Betreten durch mehrere Personen gewesen. Einschränkungen im Flugverkehr gebe es bisher nicht, mit Auswirkungen sei nicht zu rechnen.

Eigenen Angaben zufolge beendete die Bundespolizei mittlerweile ihren Einsatz am BER. Auch am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gelang es zwei Aktivisten Polizeiangaben zufolge, sich auf einem Vorfeld nahe des Zauns festzukleben. Bis zum Rollfeld seien sie aber nicht gekommen. Sechs weitere Klimaaktivisten seien nicht auf das Flughafengelände gelangt. Der ganze Einsatz habe rund eine Stunde gedauert. Seit dem vergangenen Vorfall am BER, bei dem Flugbetrieb für fast zwei Stunden lahmgelegt war, seien die Kräfte verstärkt worden.

Die Aktivisten fordern konkrete Maßnahmen der Bundesregierung: „Dringender denn je brauchen wir jetzt endlich die ersten einfachen und sozialgerechten Maßnahmen: ein 9-Euro-Ticket, das Mobilität für alle Menschen ermöglicht, und Tempo 100 auf Autobahnen“, so ein Aktivist in einem Statement.

Ende November drangen bereits Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ auf das Gelände des BER ein. Der Flugverkehr musste für mehrere Stunden unterbrochen werden. Das LKA ermittelt gegen sechs Aktivisten wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Störung öffentlicher Betriebe sowie Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung.