Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Donnerstagvormittag den Hauptstadtflughafen BER und den Münchner Flughafen besetzt. Wie die Gruppe in einer Pressemitteilung mitteilte, wollen sich die Aktivisten so dem „staatlich hochsubventionierten Mitverursacher der Klimakatastrophe direkt“ entgegenstellen.
Aktivisten klebten sich auf den Rollfeldern der Flughäfen fest. In den sozialen Medien wurden Videos und Fotos der Aktion geteilt. Informationen der „Tagesschau“ zufolge war zeitweise eine der beiden Start- und Landebahnen des Münchner Flughafens gesperrt. Auch im Süden des Flughafens hätten Aktivisten versucht, auf das Gelände zu gelangen. Sie konnten hier aber von der Polizei gestoppt werden. Laut Flughafensprecher wurde die Aktion der Aktivisten dort schnell beendet.
Bayerns Innenminister verurteilt Aktion
Die Polizei in Oberbayern teilte auf Twitter mit, dass sich ein Aktivist in Polizeigewahrsam befindet. „Die letzte festgeklebte Person wurde um 11:09 Uhr von der Polizei und Flughafenfeuerwehr gelöst und in Gewahrsam genommen“, hieß es in dem Beitrag.
Die letzte festgeklebte Person wurde um 11:09 Uhr von der Polizei und Flughafenfeuerwehr gelöst und in Gewahrsam genommen. Dies hatte jedoch keinerlei Auswirkungen auf den Flugverkehr am @MUC_Airport (#Flughafen #München) mehr. #221208FHMUC
— Polizei Oberbayern N (@polizeiOBN) December 8, 2022
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verurteilte die Aktion in München. „Es ist absolut unverantwortlich, durch Blockadeaktionen in den Flugverkehr einzugreifen“, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. Es stehe der Verdacht eines „Gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr“ sowie weiterer Straftaten im Raum.
Aktivisten blockierten BER bereits Ende November
Ein Pressesprecher des BER bestätigte gegenüber der Berliner Zeitung einen Einsatz der Sicherheitskräfte im Sicherheitsbereich des Flughafens. Auslöser sei ein unbefugtes Betreten durch mehrere Personen gewesen. Einschränkungen im Flugverkehr gebe es bisher nicht, mit Auswirkungen sei nicht zu rechnen.
Eigenen Angaben zufolge beendete die Bundespolizei mittlerweile ihren Einsatz am BER. Auch am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gelang es zwei Aktivisten Polizeiangaben zufolge, sich auf einem Vorfeld nahe des Zauns festzukleben. Bis zum Rollfeld seien sie aber nicht gekommen. Sechs weitere Klimaaktivisten seien nicht auf das Flughafengelände gelangt. Der ganze Einsatz habe rund eine Stunde gedauert. Seit dem vergangenen Vorfall am BER, bei dem Flugbetrieb für fast zwei Stunden lahmgelegt war, seien die Kräfte verstärkt worden.
++ Wir sind auf dem Rollfeld von BER und MUC ++
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) December 8, 2022
Angeklebt, sowohl am @MUC_Airport und am @berlinairport. Wir stellen uns den Ursachen der Klimakatastrophe direkt entgegen – #FürAlle.
Wo bleiben zumindest erste Sicherheitsmaßnahmen wie ein Tempolimit oder 9-€-Ticket? pic.twitter.com/MSjb8qesjO
Die Aktivisten fordern konkrete Maßnahmen der Bundesregierung: „Dringender denn je brauchen wir jetzt endlich die ersten einfachen und sozialgerechten Maßnahmen: ein 9-Euro-Ticket, das Mobilität für alle Menschen ermöglicht, und Tempo 100 auf Autobahnen“, so ein Aktivist in einem Statement.



