Berlin-Der deutsche Lehrerverband hat vor einer unterschiedlichen Behandlung von geimpften und nicht geimpften Kindern an Schulen gewarnt. „Grundsätzlich sind wir gegen eine Ungleichbehandlung von geimpften und ungeimpften Kindern im Schulalltag, zumindest solange nicht alle Kinder ein Impfangebot erhalten haben“, sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger der Düsseldorfer Rheinischen Post (Mittwochsausgabe).
Unterschiedliche Quarantäneregelungen innerhalb einer Klasse halte er jedoch für denkbar: „Was möglich wäre, ist, dass Gesundheitsämter im Falle von Infektionen bei geimpften Klassenkameraden andere, kürzere oder keine Quarantänemaßnahmen anordnen“, sagte Meidinger.
Der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, forderte die Bundesländer indessen auf, allen Familien nach den Sommerferien einen sicheren Schulstart zu ermöglichen – auch ungeimpften Kindern und Jugendlichen. „Eines muss klar sein: Es darf unter keinen Umständen nur die beiden Optionen ‚Impfung‘ oder ‚Homeschooling‘ geben“, sagte Weigeldt der Rheinischen Post.
Nachfragen verunsicherter Eltern in Arztpraxen zu erwarten
In den Arztpraxen sei in den kommenden Wochen mit deutlich mehr Nachfragen verunsicherter Eltern zu rechnen. „Bislang haben wir noch keine Rückmeldungen über einen Ansturm von Familien, die sich beraten lassen wollen. Aber sicherlich werden die Nachfragen, auch durch die Diskrepanz in der öffentlichen Diskussion zunehmen“, sagte er.



