Entlastung für die Bürger

Krieg, Corona, Inflation: Frankreich schafft Rundfunkbeitrag ab

Frankreich setzt das um, was sich viele in Deutschland wünschen. Die Rundfunkgebühr wird in unserem Nachbarland jetzt abgeschafft.

Beschäftigte öffentlich-rechtlicher Sender demonstrieren Ende Juni gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühr in Frankreich.
Beschäftigte öffentlich-rechtlicher Sender demonstrieren Ende Juni gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühr in Frankreich.AFP/Thomas Coex

Wegen der anhaltenden Krisen wie dem Ukraine-Krieg und Corona will Frankreich seine Bürger entlasten und die Rundfunkgebühr abschaffen. Das hat die französische Nationalversammlung am Sonnabend beschlossen.

170 Abgeordnete stimmten für das Aus der Pflichtabgabe, 57 waren dagegen. Nun muss nur noch der Senat den Beschluss durchwinken. Für französische Haushalte mit Fernsehgerät fällt künftig die Abgabe von 138 Euro pro Jahr weg. Frankreich möchte künftig die Finanzierung des Rundfunks über einen Teil der Mehrwertsteuer abdecken.

Rundfunkbeitrag: In Deutschland 220,32 Euro, in Frankreich 138 Euro

Präsident Emmanuel Macron hatte die Abschaffung der Gebühr im Wahlkampf angekündigt. Damit wollte er den gestiegenen Lebenshaltungskosten entgegenwirken und die Kaufkraft der Menschen erhöhen. Bereits am Freitag stimmte die Nationalversammlung für Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft, etwa die Anhebung einer steuerfreien Lohnzulage und eine Mietpreisdeckelung.

Auch in Deutschland wollen viele Menschen schon seit Jahren die Abschaffung der Rundfunkgebühr. Die umstrittene Pflichtabgabe beträgt hierzulande 220,32 Euro im Jahr und fällt für jeden Haushalt an – unabhängig davon, ob ein Empfangsgerät vorhanden ist oder nicht. (mit dpa)