Banken, Unternehmen und Vermieter wollen oft wissen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Kunde oder Mieter seinen Zahlungsverpflichtungen zuverlässig nachkommt. Um das einschätzen zu können, gibt es die Auskunftei Schufa. Sie bewertet die Zahlungszuverlässigkeit nach bestimmten Scoreklassen. Wer kein Ergebnis im obersten Bereich vorweisen kann, hat mitunter Probleme bei der Wohnungssuche oder mit Kreditanfragen. Doch dagegen können Verbraucher etwas tun.
Zur Übersicht – die verschiedenen Scoreklassen teilen sich wie folgt in aufsteigender Reihenfolge auf:
- „Ungenügend“ (bis 29,99 Prozent)
- „Ausreichend“ (bis 85,88 Prozent)
- „Akzeptabel“ (bis 93,53 Prozent)
- „Gut“ (bis 97,21 Prozent)
- „Hervorragend“ (ab 97,22 Prozent)
Der Schufa zufolge sind rund drei Viertel der gespeicherten Personen der besten Scoreklasse zugeordnet. In welcher Klasse sie eingruppiert sind, können gespeicherte Personen zwar bei der Schufa abfragen. Wie genau die Eingruppierung allerdings erfolgt, ist für Außenstehende kaum nachvollziehbar.
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Schufa: Was kann ich unternehmen, um eine bessere Bonität zu erreichen?
Schufa-Expertin Stephanie Pallasch von der Stiftung Warentest sagt: „Um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Scoring so funktioniert, kann ich jedem nur empfehlen, den Score-Simulator der Schufa auszuprobieren.“ Wichtig sei grundsätzlich, dass man keinen negativen Schufa-Eintrag hat – etwa aufgrund unbezahlter Rechnungen. Außerdem sollten die dort hinterlegten Daten immer aktuell sein. Ist eine offene Forderung etwa irgendwann beglichen, ein Girokonto geschlossen oder ein Ratenkredit abgezahlt, sollten die entsprechenden Einträge auch nicht mehr bei der Schufa auftauchen. Verbraucher können einen Antrag auf Löschung des negativen Eintrags stellen, sollte die Schufa veraltete Daten gespeichert haben.
Außerdem sollten Verbraucherinnen und Verbraucher nie mehr Girokonten oder Kreditkarten besitzen, als sie wirklich brauchen, rät die Expertin. „Für beides gilt: Ein oder zwei wirken sich noch positiv auf den Score aus, mehr davon haben den gegenteiligen Effekt.“ Hier könne man also überlegen, ob überflüssige Konten und Kreditkarten nicht besser gekündigt werden sollten. In dem Zusammenhang sei auch gut zu wissen: Je länger eine Geschäftsbeziehung besteht, desto besser ist das für den Score.
Weiter rät Pallasch: „Bei den genannten Daten kann es schon sinnvoll sein, mal nachzuschauen. Aber am Ende ist es natürlich so, dass man den Score nicht aktiv manipulieren kann.“
Ab wann gilt der Schufa-Score als schlecht?
Nach Ansicht von Pallasch sollte das Scoring der Schufa nicht zu hoch gehängt werden. „Wenn das Leben bislang gut funktioniert, kann man davon ausgehen, dass mit dem Scoring alles in Ordnung ist. Nur wenn das irgendwann nicht mehr der Fall ist, sollte man besser mal die bei der Schufa gespeicherten Daten abfragen und prüfen.“ Das könne zum Beispiel sein, wenn der Kreditkartenantrag abgelehnt wird oder der Kauf auf Rechnung von heute auf morgen nicht mehr möglich ist.
Grundsätzlich darf das Schufa-Scoring alleine nicht Grundlage für eine Geschäftsentscheidung sein. Das heißt, Vertragspartner wie Banken, Vermieter und Unternehmen dürfen das Schufa-Scoring nur als eine von mehreren Informationsquellen heranziehen. Banken zum Beispiel haben in der Regel deutlich mehr Informationen als die Schufa. Sie wissen über Einkommen und Vermögen Bescheid, wissen, ob Kunden zur Miete oder im Eigentum leben. „Das alles weiß die Schufa nicht“, sagt Pallasch.
Es sind also zahlreiche Informationen, die sich auf eine Geschäftsentscheidung, wie etwa eine Kreditvergabe auswirken. Trotzdem ist es natürlich so, dass es mit einem schlechten Schufa-Score schwieriger wird, bestimmte Verträge abzuschließen.


