Versicherung

Warken erwartet höhere Beiträge bei Krankenversicherung: Das kommt auf Verbraucher zu

Trotz des geplanten Darlehens des Bundes an die gesetzlichen Krankenversicherungen sind höhere Beiträge nötig. Das kommt auf die Versicherten zu.

Nina Warken (CDU) rechnet mit einem Anstieg der Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung.
Nina Warken (CDU) rechnet mit einem Anstieg der Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung.Katharina Kausche/dpa

Die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) rechnet einem Bericht des Nachrichtenportals Politico zufolge mit einem deutlichen Beitragsanstieg in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Das Nachrichtenportal berichtete dies unter Berufung auf Aussagen Warkens in Berichterstattergesprächen der laufenden Haushaltsberatungen.

Demnach rechnet die Ministerin damit, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) von 2,5 auf 3,0 bis 3,1 Prozent im Jahr 2026 steigen werde.

Mehrbelastung von 150 Euro pro Jahr für Versicherte

Für gesetzlich versicherte Durchschnittsverdiener und ihre Arbeitgeber würde dies jeweils eine Mehrbelastung von rund 150 Euro pro Jahr bedeuten, berichtete Politico. Warken habe laut Teilnehmern weiter gesagt, der höhere Beitrag sei trotz des geplanten Darlehens des Bundes an die GKV in Höhe von 2,3 Milliarden Euro nötig. Ohne diese Maßnahme müsse der Zusatzbeitrag gar auf 3,3 oder sogar 3,4 Prozent steigen. Auch beim Pflegeversicherungsbeitrag erwartete Warken den Angaben zufolge einen Anstieg von 0,1 Prozentpunkten.

Derzeit liegt der allgemeine Beitragssatz der GKV bei 14,6 Prozent. Hinzu kommt ein Zusatzbeitrag, dessen durchschnittlicher Wert für 2025 im vergangenen Oktober mit 2,5 Prozent angegeben wurde. Die Krankenkassen können dabei mehr oder weniger verlangen. Tatsächlich lag der durchschnittliche Wert für den Zusatzbeitrag angesichts der schwierigen Finanzlage dann bereits Ende März laut Bundesgesundheitsministerium im Schnitt bei 2,92 Prozent.

Bereits im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass einigen Krankenkassen die Insolvenz drohen könnte. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) sprach davon, dass die Beiträge künftig immer weiter erhöht werden könnten und einige Krankenkassen am Rande der Insolvenz stehen. Die Finanzlage der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung sei „desaströs“, so DAK-Chef Andreas Storm. Die Reserven seien fast vollständig aufgebraucht.