Nahverkehr

Kommt das 49-Euro-Ticket jetzt wirklich am 1. April?

Die Bundesländer streben einen Start des sogenannten Deutschlandtickets zum 1.4. an. Das klappt nicht, sagen die einen. Es geht früher, sagen die anderen.   

ARCHIV - Ein Regionalzug der Deutschen Bahn fährt durch einen Bahnhof. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild
ARCHIV - Ein Regionalzug der Deutschen Bahn fährt durch einen Bahnhof. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Symbolbilddpa

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hält es weiterhin für eine offene Frage, ab wann es das geplante 49-Euro-Ticket geben wird. Die entscheidende Finanzierungsfrage sei weiter ungeklärt, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin.  

Zwar hätten die Landesverkehrsminister einen guten Beschluss gefasst, weil sie sich zur hälftigen Mitfinanzierung von Mehrkosten klar positiv positioniert hätten. „Nur leider hat der Bundesverkehrsminister dies für den Bund nicht getan“. Je länger diese Frage offen bleibe, desto später könnten die Verkehrsunternehmen und Verbünde mit der Einführung des Tickets beginnen.

Industry Solutions: Einführung des 49-Euro-Tickets technisch kein Problem

Die Länder streben einen Start des 49-Euro-Tickets im Nah- und Regionalverkehr zum 1. April an. Zugleich erwarten sie aber vom Bund, dass eventuell entstehende Mehrkosten beim neuen Deutschlandticket zu gleichen Teilen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt und gemeinsam getragen werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing äußerte sich zurückhaltend zu den Plänen. Er sagte außerdem, je schneller das Ticket komme, desto besser.

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Oliver Wolff, hatte am Dienstag erklärt, bisher liege das Risiko eines höheren Verlustes beim Deutschlandticket, der über die zwischen Bund und Ländern bisher vereinbarten drei Milliarden Euro hinaus gehe, komplett bei den Verkehrsunternehmen. Diese könnten das aber nicht tragen. Daher erscheine eine Einführung des Tickets zum 1. Mai als realistisch.

Die Lufthansa-Tochter Industry Solutions mit Nahverkehrskunden wie den Kölner Verkehrsbetrieben und der Münchner Verkehrsgesellschaft sieht ganz anders. Industry Solutions hat nach eigenen Angaben die nötige Software für das 49-Euro-Ticket bereits bereitgestellt. „Für unsere Bestandskunden ist es technisch kein Problem, das Deutschlandticket zum Jahreswechsel anzubieten“, erklärte der IT-Dienstleister am Mittwoch. Zu den weiteren Kunden gehören etwa die Berliner S-Bahn und die Stuttgarter Straßenbahn, insgesamt betreut das Unternehmen die Software von 35 ÖPNV-Anbietern.

Lufthansa Industry Solutions habe „unter Hochdruck“ eine technische Lösung für die Einführung des Tickets entwickelt, hieß es weiter. Nun stehe das notwendige Software-Upgrade „ab sofort zur Verfügung, so dass der Umstellungs- und Einführungsprozess beginnen kann“. Eine der größten Herausforderungen in den Systemen sei die „bundesweite Lesbarkeit des Deutschlandtickets“ - denn es soll überall gelten.