Die Berliner Clubcommission und die Senatskulturverwaltung suchen nach einem Kollektiv, das aus einem Gebäude auf dem ehemaligen Flughafen Tegel eine Partylocation macht. Das teilt die Clubcommission am Donnerstag per Pressemitteilung mit. Kollektive können sich im Zeitraum vom 9. bis zum 28. Juni bewerben.
Welches Kollektiv gewinnt, entscheidet eine unabhängige Jury. Die landeseigene Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung und deren Tochter, die Kulturraum gGmbH, finanzieren das Projekt im Jahr 2023 mit 80.000 Euro – und koordinieren die Suche nach einem geeigneten Kollektiv zusammen mit der Clubcommission.
Es geht bei diesem Pilotprojekt um die Außenflächen der alten Frachtkantine auf dem ehemaligen Rollfeld des Flughafens. Auf diesen 3747 Quadratmetern sollen künftig Performances, Filmvorführungen, Workshops, Theateraufführungen stattfinden. Und: Open-Air-Partys. Langfristig soll es dann auch im Gebäude selbst Veranstaltungen und Partys geben.
Kollektive müssen sich mit Themen wie „Awareness“ auskennen
Laut Clubcommission kommen Kollektive in Frage, die sich einerseits mit den berlinspezifischen Anforderungen an Partys auskennen und andererseits wissen, wie man einen Veranstaltungsort betreibt. Konkret bedeutet das: Sie müssen Kompetenzen in den Bereichen Diversität, Antidiskriminierung und Awareness mitbringen. Und sie müssen wissen, welche Herausforderungen auf einen zukommen, wenn man eine Veranstaltung in Berlin anmelden und durchführen will.
Das Pilotprojekt soll bereits im August 2023 starten und bis Dezember gehen. Am 19. Juni um 18 Uhr und Samstag, 24. Juni 2023 um 14 Uhr ist eine Besichtigung des Geländes – nur nach vorheriger Anmeldung – angesetzt. Vom 17. bis zum 21. Juni sind nach einer Vorauswahl der Jury persönliche Vorstellungsgespräche vorgesehen.
Senator Chialo: „Kulturelle Nutzung von Anfang an mitdenken“
Der ehemalige Flughafen Tegel wird derzeit als Stadtraum erschlossen. Auf dem Gelände entstehen Wohnviertel, das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Tegeler Stadtheide, ein Kongresszentrum, ein Campus für die Hochschule für Technik (BHT) und eben: Raum für Kultur.
Der neue Kultursenator Joe Chialo (CDU) sagt über das Projekt an der alten Frachtkantine: „Die Entwicklung des ehemaligen Flughafengeländes Tegel verfolgt keinen geringeren Anspruch, als zu einem Ort für alle zu werden. Hier werden Menschen arbeiten, lernen, forschen, wohnen und ihre Freizeit verbringen. Zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung gehört auch, die kulturelle Nutzung von Anfang an mitzudenken.“


