Gesundheit

Klinik-Einsparungen: Gesundheitsministerin Warken verspricht stabile Kassenbeiträge

Die Versicherungsbeiträge sollen laut Gesundheitsministerin Warken nicht steigen. Bei der Debatte um die Regeln zur Krankschreibung spricht sie sich gegen Änderungen aus.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU)
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU)Tobias Schwarz

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat eine Steigerung der Krankenkassenbeiträge klar ausgeschlossen. „Wir werden die Beiträge bei der Krankenkasse und bei der Pflegeversicherung stabil halten“, sagte Warken im Deutschlandfunk. „Wir legen ein Maßnahmenpaket vor, mit dem wir die Lücke bei der gesetzlichen Krankenversicherung schließen“, sagte sie weiter.

Das schwarz-rote Bundeskabinett tagt an diesem Mittwoch zu Warkens Sparplänen für den Gesundheitssektor. Zielmarke der Bundesgesundheitsministerin sind Einsparungen von etwa zwei Milliarden Euro, wobei der Großteil auf den Krankenhausbereich entfallen soll.

Warken teilte zudem mit, dass der Kabinettsbeschluss noch in die Prognose des sogenannten Schätzerkreises einfließen kann. Dieser wird am Nachmittag seine Prognose zur durchschnittlichen Entwicklung der Zusatzbeiträge im kommenden Jahr abgeben. Warken zufolge strebt die Bundesregierung an, den derzeitigen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent ebenfalls stabil zu halten – „und das erreichen wir, denke ich, damit auch“, sagte sie.

Aktuell keine Veränderungen an Krankschreibungsregeln

In der Debatte darum, die Regeln für Krankschreibungen zu lockern, sagte Warken zwar, dass sie offen für Gespräche sei. Tatsächliche Veränderungen will sie aber derzeit nicht vornehmen. Sie verwies auf die Bedeutung einer „austarierten Lösung“ für beide Seiten, also Arztpraxen, die nicht über Gebühr belastet werden sollten, und Arbeitgeber, die ein Interesse an Belegen für krankgemeldete Mitarbeiter haben: „Wir sollten da beide Interessen im Blick behalten und darüber noch mal ins Gespräch gehen, wenn die Infektionszeit vorbei ist.“ Aber: „An der jetzigen Stelle würde ich da keine Veränderungen vornehmen wollen.“

Warken reagiert damit auf einen entsprechenden Vorstoß vom Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Der hatte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Wochenende gesagt: „Die gesetzliche Möglichkeit für Arbeitgeber, bereits in den ersten drei Tagen die Vorlage einer Krankschreibung zu verlangen, produziert Abertausende Arztbesuche, die aus unserer Sicht nicht zwingend notwendig wären.“ Er schlug vor, dass man generell erst nach dem vierten oder fünften Krankheitstag eine Bescheinigung vorlegen muss.