Klimawandel

Dürre in Italien: Jetzt wird der Parmesan knapp

Aufgrund der Trockenheit geht der Wasserstand in großen Seen und Flüssen massiv zurück. Bauern bekommen erhebliche Probleme. Es kommt zu ersten Engpässen.

Risse im sind im Erdreich des Flussbettes zu sehen. Das Austrocknen des Flusses Po gefährdet die Trinkwasserversorgung in den dicht besiedelten und hoch industrialisierten Gebieten.
Risse im sind im Erdreich des Flussbettes zu sehen. Das Austrocknen des Flusses Po gefährdet die Trinkwasserversorgung in den dicht besiedelten und hoch industrialisierten Gebieten.dpa/Luca Bruno

Die Dürre in Italien hat bereits zur Rationierung von Trinkwasser in der Region geführt. Doch nun ist auch eine beliebte italienische Delikatesse in Gefahr: Der Parmesan. Landwirte bekommen die Folgen der Wasserknappheit immer mehr zu spüren, wie der US-amerikanische Sender CNN berichtet.

Der Wasserstand des Flusses Po hat den niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren.
Der Wasserstand des Flusses Po hat den niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren.Imafo/Manuel Romano

Der Fluss Po, der durch Oberitalien fließt und an dem rund 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen Italiens liegen, führt wegen des trockenen Winters und Frühlings nur wenig Wasser. Der Wasserstand ging so weit zurück, dass an der Meermündung Salzwasser kilometerweit in das Flussbett drang. CNN berichtet vom niedrigsten Pegelstand des Flusses seit 70 Jahren. Viele der Rinder an der Po-Ebene produzieren die Milch, die zu dem in dieser Region typischen Parmigiano Reggiano verarbeitet wird. Doch die Produktion ist durch die Dürre nun in Gefahr.

Ein Landwirt ist täglich auf zwischen 100 und 150 Liter Wasser angewiesen, das seine Kühe trinken müssen. Die Kühe könnten sonst nicht die nötigen 30 Liter Milch Pro Tag geben. Den Tieren droht die Überhitzung. Dann entspricht die Milch auch nicht den strengen Normen, um dem Käse das begehrte Gütesiegel zu verleihen.

Dürre in Italien: Regierung beschließt Notstand in fünf Regionen

Italiens Regierung hat wegen der gravierenden Trockenheit in fünf Regionen des Landes den Notstand beschlossen. Am Montagabend traf sich dazu der Ministerrat, teilte der Amtssitz von Ministerpräsident Mario Draghi mit. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres gilt demnach in der Lombardei, dem Piemont, der Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien im Zusammenhang mit dem Wassermangel der Notstand. Damit kann die Regierung einfacher Gelder und Hilfsmittel zur Bekämpfung der Folgen der Trockenheit in den Alpengebieten und den Gegenden entlang des Flusses Po frei machen. Rom stellte den Regionen 36,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Notstand gilt damit in den Gegenden, die am stärksten von der Dürre betroffen sind. Vor allem Norditalien erlebt derzeit heftige Trockenheit. Große Seen wie etwa der Gardasee führen deutlich weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit.