Klima-Proteste

Letzte Generation kündigt nach Unfall weitere Proteste an: Blockaden in Berlin-Mitte

Die Aktivisten kritisieren nach dem Unfall eine „Welle der Unwahrheiten und Hetze“.  Sie machen weiter. Am Freitag kleben sie auf der Torstraße und auf der Spandauer Straße.

Demonstranten der Gruppe Letzte Generation blockieren die Torstraße.
Demonstranten der Gruppe Letzte Generation blockieren die Torstraße.dpa/Paul Zinken

Nach dem Unfall einer von einem Betonmischer überrollten Radfahrerin, deren Rettung möglicherweise durch Klimablockaden behindert wurde, hat die Aktivistengruppe Letzte Generation scharfe Kritik an den Medien geübt und weitere Proteste angekündigt. „Dass ein ganzes Mediensystem sich gegen uns wenden würde, damit haben wir nicht gerechnet“, erklärte die Gruppe in einem Statement, das der Berliner Zeitung vorliegt. Die Radfahrerin ist inzwischen ihren Verletzungen erlegen. Sie starb am Freitag im Krankenhaus, nachdem sie tags zuvor für hirntot erklärt wurde.

In dem Statement beklagt die Gruppe eine „Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze“ gegen sich und wirft der „Medienlandschaft“ vor, dass sie die Umstände des Unfalls der Radfahrerin in Berlin „in dieser Form fiktiv aufbauscht und damit demokratischen Protest in einer Krisensituation delegitimiert“.

Am Freitag blockieren die Aktivisten erneut den Verkehr in Berlin. Demnach sitzen sie aktuell auf der Berliner Torstraße/Ecke Brunnenstraße sowie auf der Spandauer Straße in Berlin-Mitte. Wie die Berliner Verkehrsinformationszentrale twittert, seien die Demonstrationen vorher nicht angemeldet gewesen.

„Letzte Generation“ will sich nicht von Aktionen abbringen lassen

Zu dem Unfall heißt es: „Damit wir uns nicht falsch verstehen: Dass die Radfahrerin im Straßenverkehr verunglückt ist, ist furchtbar. Wir sind bestürzt und in Trauer“. Es sei jedoch „an der Zeit, eine Grenze zu ziehen“, ergänzt die Gruppe Letzte Generation mit Blick auf die Berichterstattung über sie.

Sie erklären weiter: „Der Unfall fand mehrere Kilometer von jedem unserer Aktionsorte statt. Auf der A100 befanden wir uns auf einer Schilderbrücke. Die Polizei regelte den Verkehr darunter selbstständig und reduzierte ihn auf eine Fahrspur. Wir hatten die Polizei vor Betreten der Schilderbrücke informiert und um eine Umleitung von Einsatzfahrzeugen und das komplette Sperren der A100 für den Autoverkehr gebeten.“ In all ihren Protesten gebe es eine Rettungsgasse.

Zu künftigen Aktionen heißt es, die Gruppe werde sich von „öffentlicher Hetze“ nicht davon abbringen lassen, „das einzig moralisch Richtige zu tun: In einer alles entscheidenden Krise nicht zu verharren, sondern loszugehen. Die Bundesregierung soll unseren Protest beenden – jetzt –, indem sie die Krise in den Griff bekommt.“
Bis dahin gehe der Widerstand weiter.