Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, am Donnerstag die kommunalen Kitas in Berlin zu bestreiken. Davon sind 282 Kitas und insgesamt rund 35.000 Kinder betroffen. Zudem drohte Verdi noch mit längeren Streiks. Im Rahmen des Streiks am 6. Juni findet ab 8.30 Uhr eine Streikkundgebung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus statt.
Verdi fordert mehr Personal und kleinere Betreuungsgruppen. Anders als üblich zielt dieser Warnstreik aber nicht auf eine tarifliche Erhöhung des Entgelts ab. „Wir fordern einen Tarifvertrag, der die pädagogische Qualität sichert und Entlastung schaffen soll“, so die Sprecherin. Allerdings lehnt der Senat dies offenbar ab. Berlin sei Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder und könne daher keinen eigenen Tarifvertrag aushandeln.
Sollte der Streik von Donnerstag keinen Erfolg beim Senat haben, kündigte Verdi bereits eine Ausweitung der Streiks an. Ab dem 10. Juni werde dann zu einem dreitägigen Streik aufrufen, so Verdi laut Pressemitteilung.
Fachkräftemangel in Kitas ist große Belastung
Einer Studie zufolge fehlen bundesweit mehr als zwei Fachkräfte pro Kita-Einrichtung. Oft seien es mehr, geht aus dem am Montag veröffentlichten Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes hervor. Das entspreche aktuell 125.000 fehlenden Fachkräften im gesamten Bereich der Kindertagesbetreuung.
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Mit dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz habe der Bund ab dem Jahr 2019 die Hoffnung geweckt, dass sich die Situation in Kindertageseinrichtungen flächendeckend verbessern könnte, stellte der Verband fest. Der Kita-Bericht zeige aber, dass sich zwischen 2021 und 2023 die Rahmenbedingungen in den meisten Kitas verschlechtert hätten, insbesondere weil sich der Fachkräftemangel als große Belastung erweise.
Die Kita-Förderung ist aktuell auch Gegenstand eines Ringens zwischen Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Auf Basis des Gute-Kita-Gesetzes hatten die Länder sich zur Einhaltung bestimmter Standards verpflichtet. Die finanzielle Beteiligung des Bundes endet jedoch Ende dieses Jahres


