Künstliche Intelligenz

KI-Chatbot DeepSeek soll aus deutschen App-Stores verschwinden

Der leistungsstarke Chatbot DeepSeek rüttelt die KI-Branche auf. Deutschlands oberste Datenschützerin sorgt sich jedoch um Datenabflüsse nach China.

DeepSeek stößt auf Kritik von der deutschen Datenschutzbeauftragten.
DeepSeek stößt auf Kritik von der deutschen Datenschutzbeauftragten.Patrick Pleul/dpa

Der chinesische KI-Chatbot DeepSeek soll soll nach dem Willen der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider wegen Verstößen gegen europäisches Recht in Deutschland aus den App-Stores fliegen. „China hat kein Datenschutzniveau, das unserer Datenschutz-Grundverordnung entspricht“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daher seien Datenabflüsse nach China „äußerst kritisch“.

Kritik, Datenschutz werde zum Innovationshemmnis, wollte Specht-Riemenschneider nicht gelten lassen. „Datenschutz ist Vertrauensgarant. Das kann sogar ein Standortvorteil sein“, sagte die Bundesdatenschutzbeauftragte. „Was Innovation hemmt, ist Rechtsunsicherheit im Markt. Und die rührt auch von einem Wildwuchs in der Digitalgesetzgebung her.“ Gebraucht werde eine besser aufeinander abgestimmte Digitalgesetzgebung in Europa mit klaren Regeln auch für den Datenschutz, sagte Specht-Riemenschneider.

Andere Behörden gehen bereits gegen DeepSeek vor

Behörden in Südkorea, Italien, Taiwan und Australien sind bereits gegen DeepSeek vorgegangen. Die italienische Datenschutzbehörde leitete eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob die App gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt. In den USA gibt es kein landesweites Verbot, jedoch haben mehrere Bundesbehörden wie die Nasa und das Verteidigungsministerium ihren Mitarbeitern die Nutzung der App untersagt.

Der auf quelloffenen Sprachmodellen basierende Chatbot aus China hat die KI-Branche aufgerüttelt, da die App vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als etablierte Anbieter wie OpenAI, Google oder Meta erzielt. Zugleich hat die Entwicklung des Programms nach Angaben von DeepSeek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investiert hat.

Zuletzt geriet der KI-Chatbot von Elon Musk immer wieder in die Schlagzeilen. Die neueste Version von Grok spiegelt offenbar die Ansichten des Tech-Milliardärs und Schöpfers des Bots wider, und zwar so sehr, dass er manchmal online nach Musks Haltung zu einem Thema sucht, bevor er eine Meinung abgibt.