Politik

„Mitleid hält sich in Grenzen“: Berliner Politiker über Angriffe auf Kevin Kühnert

Kühnert sprach kürzlich erstmals über seine Gründe für seinen Rückzug aus der Politik – unter anderem die Angst vor Angriffen. Der Berliner Vorsitzende der WerteUnion kritisiert dies.

Kevin Kühnert verkündete 2024 plötzlich seinen Rücktritt.
Kevin Kühnert verkündete 2024 plötzlich seinen Rücktritt.Michael Kappeler/dpa

Der ehemalige CDU-Vorsitzende in Berlin-Friedrichshain, Bernd Pfeiffer, hat Kevin Kühnert (SPD) für seine Begründung für seinen Rückzug aus der Politik kritisiert. In einem Interview begründete Kühnert seinen plötzlichen Rücktritt als Generalsekretär auch mit wachsender Sorge um seine persönliche Sicherheit. „Meine rote Linie ist da, wo Gewalt in der Luft liegt. Ich bin nur 1,70 Meter groß“, sagte er.

Pfeiffer schrieb nun auf der Plattform X: „Als CDU Vorsitzender in Friedrichshain war ich oft genug Gewaltandrohungen von GRÜNEN u. LINKEN, auch direkt von einem Bundestagsabgeordneten, ausgesetzt. Die Sozen standen daneben oder paktierten mit diesen Konsorten. Mein Mitleid hält sich in Grenzen“.

Kühnert sprach über diverse Bedrohungen und Übergriffe, die er bei Auftritten als Politiker und auch in seinem Privatleben erlebt habe. Und anderem in einer Straßenbahn mit drei Männern: „Sie haben darüber geredet, wie sie mir die Fresse polieren.“ Eine Rückkehr in die Politik schloss Kühnert aber nicht aus. Der Berliner war im Oktober 2024 überraschend als Generalsekretär zurückgetreten und hatte bei der Bundestagswahl nicht erneut kandidiert. Als Grund nannte er damals gesundheitliche Probleme.

Für Kühnerts Rückzug und die Begründung dafür gibt es nicht nur Verständnis. In den sozialen Medien fordern zwar viele Politiker Solidarität mit dem Sozialdemokraten, andere kritisieren ihn jedoch. Der Bachmann-Preisträger Tijan Sila schoss zuletzt gegen Kühnert, er habe den „Schwanz eingezogen“.

Pfeiffer ist mittlerweile Landesvorsitzender der WerteUnion Berlin. Die Werteunion, die als Verein für die Vertretung des „konservativen Markenkerns“ der CDU und CSU zu vertreten, wurde 2024 als Partei gegründet. Innerhalb der Union galt sie als umstritten. Der heutige Vorsitzende der WerteUnion ist der ehemalige Verfassungsschutz-Ches Hans-Georg Maaßen.